Nipah-Virus: Indien verhängt Lockdown nach zwei Todesfällen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/PUTTLCUOUZO6YKQK6MQNRRWGKQ.jpg)
Im Jahr 2018 starben 17 Menschen in Indien an einer Nipah-Virus-Infektion. Die Krankheit gilt als schwer heilbar.
© Quelle: K.Shijith/AP/dpa
Nach dem Tod zweier Menschen durch das Nipah-Virus sind im südindischen Bundesstaat Kerala Schulen und Büros geschlossen worden. Wie die Behörden am Freitag mitteilten, wurde bei vier weiteren Menschen eine Infektion mit dem Erreger bestätigt. Mehrere Hundert Kontaktpersonen seien ebenfalls auf das Virus getestet worden, die Resultate würden noch ausstehen, hieß es weiter. Man wolle aktiv Fälle suchen, sagte Keralas Gesundheitsministerin Veena George laut dem örtlichen Fernsehsender NDTV.
Der Regierungschef von Kerala, Pinarayi Vijayan, wies die Bevölkerung an, öffentliche Versammlungen in dem betroffenen Distrikt Kozhikode vorerst zu meiden. In dem Distrikt gab es unter anderem 2018 einen größeren Nipah-Ausbruch, bei dem 21 Menschen starben. Nipah-Ausbrüche kamen auch schon in Singapur und Malaysia vor.
Sterberate von 40 bis 75 Prozent
Das NiV wird in der Regel von Tieren – meist Schweinen und Flughunden – auf den Menschen übertragen. Menschen können sich jedoch auch durch kontaminierte Lebensmittel oder durch Kontakt mit Infizierten erkranken. Das berichtet das Centers for Disease Control and Prevention. Eine Infektion kann demnach symptomlos bleiben, aber auch zu akuten Atemwegsbeschwerden und zu lebensgefährlichen Entzündungen des Gehirns führen.
Bei Menschen können die Viren eine schwere Hirnhautentzündung auslösen. Die Sterberate liegt bei 40 bis 75 Prozent. Das bedeutet: In drei von vier Fällen sterben Menschen an einer Infektion mit dem NiV. Nach Angaben der WHO gibt es keine Medikamente oder Impfstoffe, die speziell gegen die Infektion mit dem NiV wirken.
RND/kb/dpa