Nach einem halben Jahr seien eine Million Tickets für die unzähligen Ausstellungen, Konzerte, Theaterstücke und Co. verkauft, erzählt Kommunikationschef Bent Sørensen. „Besucher haben wir aber viel mehr gehabt“, meint er. Denn zwei von drei Events der Kulturhauptstadt sind gratis – und viele unter freiem Himmel.
Wie ein großer Teil von „The Garden“. Die Schau führt den Betrachter fast fünf Kilometer am Wasser entlang, vorbei etwa an einem abends beleuchteten ballonförmigen Pavillon der Bjarke Ingels Group und dem umstrittenen Werk einer deutschen Künstlerin. Die Düsseldorferin Katharina Grosse hat Teile eines Parks und des Wegs bis hinunter zum Wasser mit Acrylfarbe besprüht.
Der Anblick von Gras und Bäumen in Pink und Weiß hatte Tausende Aarhusianer erzürnt. „Es ist gut, dass eine Debatte entsteht“, sagt Erlend Høyersten, Direktor des Kunstmuseums Aros, das die Triennale ins Leben gerufen hat. „Viele Werke sind eine Weltpremiere“, erzählt der Norweger, der „The Garden“ das „ehrgeizigste Projekt in der Geschichte des Museums“ nennt.
„Wenn die Leute sie zum ersten Mal sehen wollen, müssen sie nach Aarhus kommen.“ Die Triennale, die das Verhältnis der Menschen zur Natur in drei Phasen („The Past“, „The Present“, „The Future“) über 400 Jahre beleuchtet, spielt sich nicht nur an der Küste, sondern auch an anderen Orten der Stadt ab - und im Museum selbst, das für sein Regenbogenpanorama auf dem Dach bekannt ist.
Es ist ein Werk des dänisch-isländischen Künstlers Olafur Eliasson, der im Kulturhauptstadtjahr die Szenografie für ein Ballett nach Jonathan Safran Foers „Tree of Codes“ lieferte. Das war Ende April so beliebt, dass das Musikhaus mehrere Extra-Vorstellungen ansetzte.
„Sowohl was die Kritiken als auch die Besucherzahlen angeht, übertrifft das Jahr unsere Erwartungen“, sagt Sørensen.
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