Der Wille ist längst da und oft genug erklärt: Ingo Metzmacher soll auch über das kommende Jahr hinaus Intendant der Kunstfestspiele Herrenhausen bleiben. Sowohl die Stadt als auch Metzmacher selbst haben immer wieder betont, dass sie den 2018 auslaufenden Intendantenvertrag gern um zwei Jahre verlängern würden. Bei so viel Einigkeit kann man sich wundern, dass den zahlreichen Absichtserklärungen noch keine konkreten Taten gefolgt sind. Nun drängt die Zeit, wenn es darum geht, Künstler für die Festivalausgabe 2019 zu verpflichten.
Sicher ist die Verlängerung für den Intendanten diesmal mit größeren Veränderungen verbunden: Die Kunstfestspiele sollen eine weitgehend eigenständige Abteilung – künftig Institut genannt – werden, die direkt dem Oberbürgermeister unterstellt ist. Außerdem soll der Etat von zuletzt 1,2 Millionen Euro um 400 000 Euro aufgestockt werden. Diese Pläne wurden bereits im Juni öffentlich vorgestellt – nun müssen sie noch immer beschlossen werden. Dabei gilt es ,drei Hürden zu nehmen: Außer im Oberbürgermeister-Ausschuss, der am 14. September in dieser Sache tagt, müssen die Ratsfraktionen auch noch im Finanz- und im Verwaltungsausschuss mehrheitlich zustimmen. Sollte dabei in Details Beratungsbedarf bestehen oder sogar grundsätzlicher Zweifel aufkommen, wird sich eine Entscheidung weiter verzögern. Bei der Stadt ist man zuversichtlich, dass im Laufe des Herbstes Klarheit herrschen könnte. Sicher ist das aber nicht. Wann Metzmacher anfangen kann, konkret für die Festspielausgabe im Frühjahr 2019 zu planen, bleibt also weiter ungewiss. Die Erwartungen an ihn werden nach der geplanten Umstrukturierung sicher nicht geringer. Wie aber soll er sie einlösen, wenn er ein Programm mit heißer Nadel stricken muss?Stefan Arndt