Bevor es losging, gab es in der Grundschule Amelgatzen einen informativen Film über die fliegenden Säugetiere zu sehen und danach hatten die Kinder schon eine Menge Fragen an den NABU-Vorsitzenden, bevor es ans Verteilen der Detektoren und endlich hinaus in die Dämmerung ging. Insgesamt 15 Fledermausarten, die nachtaktiv sind, gibt es in der Region. Auf dem Emmer-Radweg durch die Wiesen zeigte sich zuerst keine davon. Angekündigt hatte Oliver Gockel, dass es mit einem Zusammentreffen mit der Zwergfledermaus, dem Großen Abendsegler und der Wasserfledermaus klappen könnte. Im Wald schlugen die Detektoren der Kinder dann endlich an und alle wurden leise, um die ersten Zwergfledermäuse auf Beuteflug zu beobachten. Zuvor gab es schon einen kurzen Ausflug in die Botanik. Alle durften mal an der Rossminze riechen, die am Wegesrand wächst. Zwergfledermäuse sind nur sechs Gramm schwer und passen zusammengefaltet in eine Streichholzschachtel. In der Luft escheinen die Luftakrobaten viel größer mit ihrer Flügelspannweite von 20 cm. Als es dunkler wurde, wartete die Gruppe gespannt auf der Emmerbrücke in Hämelschenburg. Der Nebel stieg aus den regennassen Wiesen, der Mond schien hell am aufgeklarten Himmel und eine mystische Stimmung sorgte für das richtige Abenteuergefühl der sechs- bis zehnjährigen Schüler. Oliver Gockel hatte eine Taschenlampe mit rotem Licht dabei und dann war es so weit. Die Detektoren schlugen an und diesmal waren es Wasserfledermäuse, die knapp über der Wasseroberfläche, der an der Stelle aufgestauten Emmer, unter der Brücke hindurch auf Beutejagd waren. Die Kinder waren begeistert und hatten nach knapp zwei Stunden Fledermaus-Abenteuer, den am Schloss Hämelschenburg wartenden Eltern, eine Menge zu erzählen.
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