Landkreis (la/jp/sig).
Geselliger Osterbrauch: Am Wochenende haben sich tausende Schaumburger zu den zahlreichen Osterfeuern im gesamten Landkreis eingefunden.
Zum ersten Mal haben die Rintelner Ackerbürger zum Osterfeuer in ihr neues Domizil auf Gut Dankersen eingeladen. Per Fahrrad, zu Fuß oder mit dem Shuttlebus kamen die Rintelner, um zu sehen, wo die Ackerbürger ihr neues Zuhause gefunden haben. Auf ein großes Osterfeuer wurde in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen verzichtet. "Wir können hier auf dem Gut kein großes Feuer anzünden, da die Gefahr zu hoch ist, dass Funken auf die alten Scheunen überspringen", erklärte Klaus Tirschler. So hatte man beschlossen, "Schwedenfeuer" zu entzünden. Dazu wurden Baumstämme mit einer Motorsäge eingeschnitten und darin "Grillis" angezündet. "Das raucht nicht so sehr wie ein großes Feuer und die Kinder können auch mal etwas näher rangehen", so Tirschler. In ihrem Steinofen hatten die Bäckermeister Horst Lohse und Günther Müller Osterhasen aus süßem Teig gebacken, die an die Kinder verschenkt wurden.
Wem das Schwedenfeuer nicht ausreichte, der konnte am nahen Weserufer das große Osterfeuer der Helenensee-Camper bestaunen. Hier sorgte Hoimar von Ditfurth-Siefken mit seinem Team für das traditionelle Brauchtumsfeuer. Und beim Osterfeuer des THW am Weseranger waren wohl die meisten Besucher im Rintelner Stadtgebiet.
Rauchzeichen gab es im Bereich der Samtgemeinde Eilsen an vielen Stellen. Einer der Standorte, an denen sich Hunderte von Besuchern einfanden, war das Gelände rund um das Gerätehaus der Feuerwehr in Bad Eilsen. Ortsbrandmeister Andreas Mohr hatte dort mit seinen Blauröcken die Einsatzfahrzeuge aus den Hallen geräumt und davor einen Verpflegungspark aufgebaut, um die Versorgung der Abendgäste sicherzustellen. Pünktlich um 19.30 Uhr wurde der vier Meter hohe Holzstapel entflammt. "Wir haben uns die langen Stangen aus dem Harrl geholt, aber dort sieht es inzwischen auch schon ganz aufgeräumt aus", berichtete der Bad Eilser Feuerwehrchef. Dass sich das Osterfeuer lange hielt, dazu trugen die Reste eines Buchenstammes bei, die der Wehr gespendet wurden. Für die Kinder gab es ein zusätzliches Unterhaltungsangebot. Sie durften mit einer Kübelspritze auf ein kleines Hausmodell zielen, das am Rande des Platzes stand.
Klein, aber fein - so ließen die Angehörigen der Ortsfeuerwehr Meinsen-Warber-Achum auch in diesem Jahr wieder ihr Osterfeuer auflodern. "Wir wollen das Feuer nicht zu groß machen, da die Bebauung um das Gelände am Gerätehaus sehr dicht ist", erklärte Ortsbrandmeister Dirk Dehne. Ganz bewusst hatten die Brandschützer das Buchenholz erst am Morgen des Karsonnabends aufgeschichtet, um möglichst jedes Risiko auszuschließen, dass Tiere darin Schutz suchen und durch das Feuer zu Tode kommen könnten. Die Bewohner der drei Ortsteile bevölkerten wieder bis in die tiefe Nacht das Gelände rund um den Warberaner Feuerwehrstützpunkt, um ihr traditionelles Brauchtumsfeuer bei Musik, Bier und Wein zu feiern.
Nachdem die meisten Osterfeuer am Sonnabend geflackert hatten, trafen sich die Goldbecker am Ostersonntag an der Grillhütte. Seit 40 Jahren organisiert die Ortsfeuerwehr Goldbeck das Osterfeuer. Diesmal wollte man etwas Geld in die Kasse der Jugendfeuerwehr bekommen und versteigerte das Anzünden des Osterfeuers auf amerikanische Art. Nachdem die Versteigerung zunächst etwas schleppend anlief, steigerten sich dieGoldbecker für den guten Zweck mehr und mehr. Ein Euro nach dem anderen klimperte in der Mütze des Ortsbürgermeisters Dieter Budde, der das Geld einsammelte, und schließlich gab Ortsbrandmeister Markus Meier nach 45 Minuten und beim Stand von 219 Euro den Zuschlag an Rainer Eckermann. Der 38-jährige Goldbecker musste dann richtig arbeiten, denn der große Haufen Holz begann nach den starken Regenfällen nicht gleich zu lodern. Mit viel Applaus begleiteten die Goldbecker Rainer Eckermann beim Anzünden des Feuers.
Copyright © Deister- und Weserzeitung 2023
Texte und Fotos von dewezet.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.