Bückeburg (jp)
. Das Bürgerbataillon Bückeburg musste am Freitagabend einen Geheimvertrag mit dem Wettergott haben. Anders ist es wohl kaum erklärbar, dass trotz wirklich niederschmetternder Vorhersage der seit Stunden herabprasselnde Dauerregen just in dem Moment eine Pause einlegte, als das Bürgerbataillon zum Großen Zapfenstreich in den Bückeburger Schlossinnenhof einrückte.
Zahlreiche Zuschauer verfolgten zu nächtlicher Stunde das feierliche Schauspiel, bei dem der Schlosshof von hunderten Fackeln malerisch erleuchtet wurde. Die beste Sicht auf das Geschehen hatten das Fürstenpaar Alexander und Nadja Anna zu Schaumburg-Lippe, die mit ihren Ehrengästen vom Balkon über dem Schlossportal zusahen.
Nach der Meldung von Adjutant Stephan Specht an Stadtmajor Rolf Netzer "Bürgerbataillon zum Großen Zapfenstreich angetreten", eröffnete das Blasorchester Bückeburger Jäger unter Heiko Deterding die Serenade mit dem Grenadiermarsch Fridericus Rex, bei der Bundeswehr besser bekannt als Marsch der Feldjäger. Es folgte der "Marsch vom Regiment Prinz Ferdinand" und "Des großen Kurfürsten Reitermarsch", komponiert 1892 für das Leibkürassierregiment Nr. 1 in Breslau von Kuno Graf von Moltke, Flügeladjutant Kaiser Wilhelms II. Den Abschluss der Serenade bildete Ludwig van Beethovens "Marsch des York'schen Korps".
Gemeinsam mit dem Spielmannszug Ahnsen intonierte das Blasorchester die Zeremonie des Großen Zapfenstreichs, der mit der Nationalhymne und dem von Gerhard Tersteegen verfassten musikalischen Gebet, einer Choralstrophe aus "Ich bete an die Macht der Liebe", endete.
Danach marschierte das Bürgerbataillon zurück zum Festzelt, wo zahlreiche Orden verleihen wurden. Sieben Mal wurde der Verdienstorden des Bürgerbataillons überreicht. Hans Schwiering erhielt den Bürgermeister-Orden.
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