Die Grundstückseigentümer, Dieter Jurowski und Friedhelm Pulz, hatten bei der Gemeinde den Antrag gestellt, den Baum fällen zu dürfen, da die Wurzeln in den Kanal wachsen. Vor Ort berieten sich Mitglieder des Umwelt- und Bauausschusses am Donnerstag. "Die feinen Fadenwurzeln verstopfen den Kanal, der das Oberflächenwasser auffangen und ableiten muss", sagte Manfred Spenner (SPD). Nach kurzer Diskussion waren sich die Ausschussmitglieder einig - der Baum darf gefällt werden. Allerdings müssen die Grundstückseigentümer zum Ausgleich einen großkronigen Laubbaum pflanzen. Ob an gleicher oder anderer Stelle, ist Pulz und Jurowski freigestellt.
Da die Politiker ohnehin unterwegs waren, wurde kurzfristig ein weiterer Ortstermin auf die Tagesordnung genommen. Christian Bohne aus Antendorf hatte ebenfalls den Antrag gestellt, einen Baum fällen zu dürfen. Dabei ging es um eine Kastanie. "Der Baum steht neben meiner Scheune, ragt mit seinen Ästen weit auf das Dach und richtet dort erheblichen Schaden an", erläuterte Bohne. Des weiteren stehe sie neben der Grundstücksmauer, die inzwischen immer weiter kippt. In den siebziger Jahren wurde der Baum in das Schleppdach an der Scheune eingebaut. "Diese muss jetzt erneuert werden", so Bohne. Die Ausschussmitglieder bewunderten die riesige Kastanie, von der ein Stamm durch das Schleppdach wächst. "Bekommt dieser Stamm überhaupt genügend Wasser?", fragte sich Manfred Spenner. Der einwandfreie Zustand des Baumes war Antwort genug. "Auch hier handelt es sich um einen ortsbildprägenden Baum", stellte Bürgermeister Thomas Priemer fest. Spenner schlug vor zu versuchen, nur die störenden Stämme und Äste des Baums zu entfernen. Die Ausschussmitglieder sprachen sich aber doch für die Fällung des Baumes aus, um Bohne Schwierigkeiten bei der Dachsanierung zu ersparen. Auch er muss irgendwo auf seinem Grundstück einen neuen großkronigen Laubbaum pflanzen.
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