Motorsport (seb).
Schon
am Freitag staunten die Konkurrentenüber die Performance, in der sich der BMW GTS von Scheid Motorsport zeigte. Im freien Training zum 4. BF Goodrich Langstreckenmeisterschaftslauf konnte Dennis Rosteck bei schwierigsten Streckenbedingungen das erste Mal das ganze Potenzial des neuen BMW GTS zeigen. Der 32-Jährige fuhr bei strömenden Regen die schnellste Zeit.
"Es muss einfach mal klappen. Wir haben jetzt so viel getestet und gearbeitet. Die Techniker und Mechaniker haben manchmal nur 30 Stunden in der Woche geschlafen", waren die Worte des sichtlich erleichterten Sportlers aus Rinteln. Die ganzen letzten Wochen hing man immer um die 10 Sekunden pro Runde hinter den starken Porsche Teams, doch jetzt konnte man auf der 24 Kilometer langen Nordschleife des Nürburgrings aufschließen und war das erste Mal in diesem Jahr wirklich konkurrenzfähig.
Pünktlich um 8.30 Uhr nahmen am Samstag die 218 Starter die Nordschleife zum Zeittraining unter die Räder. Schnell fand man den 500 PS starken BMW wieder im Favoritenkreis auf den Boxenmonitoren. Nach einem Drittel des Zeittrainings war der BMW mit drei Sekunden Rückstand hinter dem Manthey Porsche auf Platz zwei. Die Strecke fing von Runde zu Runde mehr an abzutrocknen. Teamchef Johannes Scheid wurde auf seine Pflichtrunde geschickt. Doch genau in diesem Zeitfenster zeigte sich der Nürburgring für die einzigen zehn Minuten an diesem Rennwochenende von seiner guten Seite. Das Nürburgring-Urgestein drehte seine Runde und schickte dann den dritten Fahrer Oliver Kainz mit Slick-Bereifung nochmals auf die Jagd nach der Pole Position. Doch schon beim Herausfahren aus der Boxengasse gab es einen erneuten Platzregen und das Trio musste sich mit dem fünften Startplatz begnügen.
Aus der dritten Startreihe ging der 36-jährige Oliver Kainz in die Einführungsrunde. Schon nach drei Runden war der BMW auf Gesamtposition drei. Doch der Regen wurde immer schlimmer. Viele Unfälle waren die Folge. Dann kam die Schreckensmeldung von Oliver Kainz: Unfall in Streckenabschnitt Hatzenbach! "Ich bin in Ordnung, nur das Autosieht nicht gut aus", so Kainz. Der Favoritenkreis wurde in den nächsten zwei Runden durch mehrere Unfälle auf das Porsche-Duo Marc Basseng und Patrick Simon dezimiert. Die Rennleitung machte das einzig Richtige und brach das Rennen unter diesen katastrophalen Witterungsbedingungen ab.
Am Montag gab es dann aber eine erste positive Mitteilung aus den Hallen von BMW Scheid Motorsport. Techniker und Mechaniker hatten nach der Demontage festgestellt, dass das Auto keine neue Rohbaukarosse braucht und die Techniker mit dem Aufbau schon recht weit fortgeschritten sind. "Ich werde jetzt bis auf einen Test in zehn Tagen gut ausruhen und viel Sport treiben, um dann mit viel Kraft für die 24 Stunden am 15. Juni bereit zu sein. Das Ziel ist ein Podestplatz", erklärt Rosteck.
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