Rinteln (wm).
Gleichstellungsbeauftragte Kirstin Büthe sucht Bündnispartner für das im März vom Rat beschlossene "Lokale Bündnis für Familien". 42 Personen, Institutionen und Unternehmen aus Gewerbe, Handel, Erziehung und Bildung sowie Träger sozialer Einrichtungen hat sie angeschrieben - jetzt hofft sie auf großen Rücklauf.
Am Donnerstag, 18. Mai, 20 Uhr, soll im Sitzungssaal des Rathauses, Klosterstraße 19, ein erstes Treffen mit allen stattfinden, die mitarbeiten möchten. Kirstin Büthe stellt sich vor, Arbeitskreise zu bilden, die sich mit den Themen Arbeit, Bildung und Kinderbetreuung beschäftigen. Wobei sie sich dabei in erster Linie als Koordinatorin versteht und auf praktische Vorschläge aus dem "Netzwerk" hofft. Zunächst einmal gelte es, die individuellen Bedürfnisse von Familien wie von heimischen Unternehmen zu ermitteln und deutlich zu machen, dass alle Beteiligten aus einem solchen Bündnis Vorteile ziehen könnten. Sie hoffe auf einen "Schneeballeffekt".
So soll beispielsweise geklärt werden, ob sich die Kinderbetreuung in Rinteln tatsächlich am Bedarf von Eltern wie Unternehmen orientiert - die Summe der Plätze sei nicht das Problem, eher, Kinderbetreuung über das Kindergartenalter hinaus zu organisieren. Ein Schwerpunkt müsse auch die Unterstützung von Eltern beim Wiedereinstieg in das Erwerbsleben durch entsprechende Arbeitszeitmodelle sein. Vorteil für die Firmen, so Kirstin Büthe: Kürzere Elternzeiten und eine geringere Personalfluktuation. Ein Stichwort seien hier "Telearbeitsplätze". So könnte beispielsweise jede Firma, die Abrechnungen erstellt, auchÄrzte, solche Aufgaben an Frauen delegieren, die zu Hause am Computer arbeiten.
Kirstin Büthe geht davon aus, dass das "Bündnis für Familien" vor allem ein "mediales Thema" werden wird, weil es um Informationsvermittlung geht: Was findet wo statt, wer bietet was. So gebe es in der VHS beispielsweise Kurse auf professionellem Niveau für Weiterbildung, die Frage sei nur, wie weit diese Angebote auch mögliche Interessenten erreichten.
Ziel des Bündnisses sei, die Stadt als attraktiven Lebens-, Wohn- und Wirtschaftsstandort insbesondere für junge Familien zu erhalten und auszubauen, dabei auch Lücken in bestehenden Strukturen zu schließen, eine bessere Zusammenarbeit unter den bestehenden Institutionen zu organisieren und zu sehen, "was in der Kommune direkt für Familien getan werden kann". Verwechseln sollte man das "Lokale Bündnis" allerdings nicht mit konkreter Sozialarbeit.
Die Gleichstellungsbeauftragte bleibt dabei realistisch: Auch ein Bündnis für Familien werde keine "Revolution" in der Arbeitswelt und im kommunalen Leben in Gang setzen. Aber: "Wenn alles ein bisschen besser wird als vorher, dann ist das schon ein großer Erfolg."
Wer Bündnispartner werden möchte, kann sich bei Kirstin Büthe anmelden (Sprechzeit mittwochs von 16 bis 20 Uhr, Klosterstr. 19, Zimmer 108, (05751) 403-165, k.buethe@rinteln.de) oder im Bürgerbüro.
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