Derzeit gibt es an der Heeresfliegerwaffenschule insgesamt 617 zivile Stellen. 418, darunter auch die Auszubildenden der Ausbildungswerkstatt, sind direkt den Heeresfliegern zugeordnet, weitere 79 dem Bundeswehr-Dienstleistungszentrum in Wunstorf, der ehemaligen Standortverwaltung, weitere 120 sind Beamtenstellen, dieüberwiegend mit den Feuerwehrmännern der Flugplatzfeuerwehr besetzt sind. Das teilte die Leiterin des Bundeswehr-Dienstleistungszentrum, Christine Rhein, auf Anfrage unserer Zeitung mit.
Ihr selbst liegen die konkreten Zahlen für Bückeburg noch nicht vor, wie sie einräumen musste. "Wir leben hier im Tal der Ahnungslosen." Sie wies jedoch darauf hin, dass die Eckdaten der "Zielstruktur 2010" bereits seit 2001 festständen. Danach müsse die Bundeswehr die Zahl ihrer zivilen Stellen bis 2010 auf 75
000 reduzieren. Oder: "Die konsequente Ausrichtung auf die erforderliche Kernfähigkeit der Bundeswehr" vornehmen, wie es der Staatssekretär formulierte. Durch konsequentes Anwenden der Instrumente des geltenden Tarifvertrages und der Altersteilzeit im Beamtenbereich sei in den vergangenen Jahren vieles erreicht worden. So sind etwa auch an der Heeresfliegerwaffenschule frei werdende Zivilstellen bereits nicht mehr besetzt worden.
Sowohl der Staatssekretär als auch die Dienstleistungszentrum-Leiterin wiesen darauf hin, dass bereits in den kommenden Tagen konkrete Dienstpostenlisten mit den "bis auf Teileinheit und Zeile" benannten struktursicheren und wegfallenden Dienstposten den für Personalfragen zuständigen Dienststellen zugeleitet würden.Christine Rhein: "Ich erwarte täglich konkrete Informationen." Auf Grundlage dieser Listen könne dann die exakte Personalplanung zielgerichtet durchgeführt werden.
Die dabei "notwendigen Maßnahmen" sollen auch weiterhin sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Beendigungskündigungen durchgeführt werden. Allerdings müssten sich Betroffene auf "räumliche Veränderungen" einstellen, auch über den bisherigen Standort hinaus. Mit denjenigen, die von der Umstrukturierung betroffen sind, sollen "baldmöglichst" Gespräche über die Unterbringungs-, Qualifizierungs- und Verwendungsplanung geführt werden. Dabei würden zur Sicherung von Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten auch Kooperationsprojekte in die Planung einbezogen. Auch für den Fall, dass sich Angestellte beruflich neu orientieren und die Bundeswehr verlassen wollen, werde Unterstützung zugesagt.
Christine Rhein bewertete den Wegfall der Stellen in Bückeburg als "nicht so kritisch, die Heeresflieger sitzen relativ gut im Sattel." Andere Standorte wie etwa Wunstorf (425 Stellen) oder Munster (561) Stellen) seien erheblich mehr betroffen. Niedersachsenweit fallen 3500 Stellen weg. "Vergleichsweise glimpflich davon gekommen", meinte auch der CDU-Landtagsabgeordnete Friedel Pörtner.
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