Wie Baubereichsleiter Karlheinz Soppe ausführte, sollte Rusbend ursprünglich durch ein riesiges Rückhaltebecken im südlichen Bereich vor der Ortschaft vor Hochwasser geschützt werden. Denn bei extremen Hochwassern war der Warber-Entlastungsgraben nicht in der Lage, die anfallenden Wassermassen abzutransportieren, wie sich beim Jahrhundertregen 2004 herausgestellt hatte, als einige Wohngebiete Rusbends unter Wasser standen. Fassungsvermögen des Beckens: 110
000 Kubikmeter.
Allerdings hatte die Stadt bei ihren Planungen die Rechnung ohne die betroffenen Grundstückseigentümer gemacht. Einige wollten ihre Flächen nicht zur Verfügung stellen. Die Stadt speckte daraufhin ihre Pläne ab; mit der Folge, dass kein ausreichender Hochwasserschutz hätte mehr erreicht werden können.
Nun beschreiten Stadt und Planer neue Wege: Die Ortschaft selbst, insbesondere die Wohngebiete Kleine Wiese und Rübenkamp, sollen vor Hochwasser geschützt werden. Und zwar indem Wälle rund um die Wohngebiete gebaut werden. Bis zu 60 Zentimeter hoch sollen sie werden und dafür sorgen, dass die herannahenden Wassermassen außen herum über die Felder fließen, ehe sie in Gräben und Entlaster entlang des Mittellandkanals geleitet werden. Ob das so funktioniert, wie sich es die Planer vorstellen, muss noch an einigen Stellen errechnet werden. In vier Wochen sollen die Pläne vorliegen. Was die Maßnahme kostet, kann ebenfalls bisher nicht gesagt werden.
Im Ausschuss machte Rusbends Ortsbürgermeister Andreas Struckmann deutlich, dass die Regenrückhaltung im südlichen Bereich nach wie vor die beste Lösung und "noch nicht ganz vom Tisch" sei. Auch bei der angestrebten Verwallung Rusbends gebe es einige Problembereiche, da einige Häuser außerhalb der Wälle liegen würden. Zudemsei der Abfluss des um den Ort herumgeleiteten Wassers nicht gewährleistet, da der Düker, der unter dem Mittellandkanal hindurchführt und das Wasser aufnehmen soll, versandet sei: "Wir sollten uns um Flächenausgleich bemühen, um die Rückhaltung doch noch zu bekommen."
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