Autor:
Martin Eggers, BodenwerderZu: „Tourismusbeitrag ist ‚total ungerecht‘“, vom 4. November
Im Artikel wird ein Vergleich zwischen den total ungleichen Belastungen für Gastronomie- und Tankstellenbetreibern angestellt und unweigerlich der Eindruck erweckt, Tankstellenbetreiber seien in diesem Fall die großen Gewinner, weil sie bei identischem Umsatz nur rund 15 Prozent dessen abdrücken müssen, was einem Gastwirt abgenommen wird.
Dazu sollte man allerdings im Auge behalten, dass der allergrößte Teil der Tankstellen-Umsätze aus der Kraftstoff-Agentur stammt und dort Margen um 0,01 Euro/Liter die Regel sind, was bei einem Literpreis von 1,40 Euro einer Umsatzrendite von 0,7 Prozent entspricht. Bei 500 000 Euro Kraftstoff-Umsatz ergibt das rund 3500 Euro Rohertrag, und wenn mir als Tankstellenbetreiber davon dann neben allen sonstigen Belastungen auch noch knapp 10 Prozent für so etwas obskures wie einen „Tourismusbeitrag“ abgeflöht werden, dann tut das schon echt weh.
Und niemand wird ernsthaft behaupten wollen, das könne ja locker über durch Touristen veranlasste Mehrumsätze im Shop kompensiert werden. Ganz besonders nicht in Anbetracht der seit eineinhalb Jahren gültigen Sperre der B 83, die diese schlagartig zu einer besseren Sackgasse mutieren, und die Umsätze durch Durchgangskunden übelst zusammenbrechen ließ. Unter diesem Aspekt nun auch noch die Abgabe durch Änderung der Bemessungsgrundlage knapp zu vervierfachen, ist schon arg fragwürdig.
Copyright © Deister- und Weserzeitung 2021
Texte und Fotos von dewezet.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.