Rinteln (la).
"Wir haben ein erfolgreiches Jahr hinter uns", hat die Vorsitzende des Kinderschutzbundes Rinteln, Karin Dieckmann, bei der Jahreshauptversammlung Bilanz gezogen. "Für die Spiel- und Lernstube ist seit Juni 2005 eine halbe Erzieherstelle über die Jugendhilfe und das Land Niedersachsen dauerhaft finanziert", berichtete sie. Somit könnten die 18 Kinder, die zum Teil starke Verhaltensauffälligkeiten zeigten, an allen Nachmittagen mit drei Kräften betreut werden.
Weiterhin wurde ein Fahrdienst eingerichtet.
Eine Erzieherin holt die Kinder, die die Räume des Kinderschutzbundes sonst nicht erreichen könnten, mit dem Bulli der Kirchengemeinde St. Nikolai beziehungsweise St. Sturmius von ihren Schulen ab und fährt einige Kinder abends auch nach Hause. Für 2006 ist geplant, eine Ein-Euro-Kraft für das abendliche Nachhausebringen einzustellen.Mit der Aufgabenerweiterung und den veränderten Wochenarbeitszeiten hat im Dezember Andrea Koch die Gruppenleitung der Spiel- und Lernstube übernommen. Die Sprachförderung für mehrere Migrantenkinder konnte dank einer zweckgebundenen Spende weitergeführt werden.
Seit Anfang 2005 wird die "Flohkiste" von Claudia Frevert-Fricke geleitet. Zwei Gruppen von jeweils zehn Kindern werden an zwei Vormittagen pro Woche betreut, wobei jeweils ein Elternteil den "Elterndienst"übernimmt. "Die Warteliste mit über 20 Kindern zeigt, dass dieses Angebot den Wünschen entspricht", stellte Dieckmann fest.
Die Kleiderkiste wurde 2005 als neues Projekt erfolgreich gestartet und ist inzwischen sehr gut besucht. "Die Werbung in der Schaumburger Zeitung, sehr stark aber auch die Mund-Propaganda zufriedener Eltern haben diesen Effekt bewirkt", berichtete Karin Dieckmann. Der Kinderschutzbund erhält ausreichende Mengen gut erhaltener Kinderkleidung für die Kleiderkiste. "Allerdings häufig am Ende der Saison, so dass wir die Ware außerhalb der Räume des Kinderschutzbundes lagern müssen." Der Aufwand für das Sortieren, Vor- und Nachbereiten der Kleiderausgabe sei erheblich. "Deshalb müssen wir neue Räume finden", stellte Karin Dieckmann fest. Wenn sich dem Team von derzeit neun Frauen noch weitere ehrenamtliche Helfer anschließen, sollen zusätzliche Öffnungszeiten angeboten werden.
"Es ist ein verändertes Elternverhalten zu erkennen. Erziehungsinformationen erhält man von der ,Super-Nanny' aus dem Fernsehen. Der tägliche Medien-Konsum steigt in beängstigendem Ausmaß, das gemeinsame Tun von Eltern und Kindern ist in vielen Familien bereits im Baby-Alter nicht mehr opportun", mahnt Dieckmann. Der Kinderschutzbund will daher auf ein Ganzjahresprogrammheft umstellen.
Im Dezember startete Martin Höhler das Projekt "Mehr Zeit für Jungen". Er betreut eine Gruppe von Jungen im Alter von 12 und 13 Jahren, die aus der Spiel- und Lernstube "herausgewachsen" sind.
Dass die Arbeit des Kinderschutzbundes anerkannt wird, beweisen die zahlreichen Spenden und die steigenden Mitgliederzahlen: 77 Mitglieder gehören dem Kinderschutzbund jetzt bereits an.
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