Steinbergen. Die „Erlebniswelt Steinzeichen“ wartet weiter auf den großen Durchbruch. Mit dem Ablauf der Saison 2015 von Anfang April bis Anfang November ist Geschäftsführer Josef Wärmer nicht sonderlich zufrieden: „Bereits im dritten Saisonjahr in Folge mussten wir Besucherrückgänge hinnehmen.“
Steinbergen. Die „Erlebniswelt Steinzeichen“ wartet weiter auf den großen Durchbruch. Mit dem Ablauf der Saison 2015 von Anfang April bis Anfang November ist Geschäftsführer Josef Wärmer nicht sonderlich zufrieden: „Bereits im dritten Saisonjahr in Folge mussten wir Besucherrückgänge hinnehmen.“
Das liegt laut Wärmer strukturell bedingt einmal an der Schließung sämtlicher fünf Jugendheime in der Umgebung, an der immer mehr mangelnden Kaufkraft, die den Familien noch verbleibt, und an den rückläufigen Klassenfahrten der Schulen. „Der überwiegende Grund liegt aber an den Wetterbedingungen während der sieben Saisonmonate“, so Wärmer. „Wir sind ein Outdoor-Betrieb. Es darf nicht zu heiß sein, denn dann gehen die Leute verständlicherweise zum Baden. Bei Temperaturen unter 15 Grad und bei angesagtem Regen werden Indoor-Anlagen bevorzugt. Gerade die letzten Monate von Mitte August bis Ende Oktober waren von diesen Wetterverhältnissen geprägt. Hinzu kommt noch die Wettervorhersage, die seit etwa zwei Jahren von jedermann zu jeder Zeit und an jedem Ort per Handy abgerufen werden kann. Diese sind oft ungenau und irreführend. Ist zum Beispiel etwas Regen angesagt mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 15 Prozent, so kommt in den meisten Fällen regional bei uns überhaupt kein Regen und wenn, und dann oftmals erst außerhalb der Öffnungszeiten. Diese Einschränkungen werden von den Besuchern oft aber nicht wahrgenommen.“
Ansonsten ist die neue Attraktion „Eichhörnchen-Schaukel“ gut angenommen worden. Da diese aber erst ziemlich zum Schluss der Saison fertiggestellt war, kommt dieses Angebotselement erst richtig als Veranstaltung und als Workshop in der neuen Saison 2016 zur Geltung. Wärmer wünscht sich für 2016 sehr viele Besucher aus der Region, vor allem Familien mit Kindern sowie Gruppen aus Kindergärten und Schulen, damit die Besucherzahlen wieder gesteigert werden können.
Und Wärmers schönste Erinnerung an die durchwachsene letzte Saison? „Einer der letzten größeren Gruppenbesuche setzte sich aus Flüchtlingen zusammen, die in Rinteln, Bückeburg und Bad Eilsen untergebracht sind“, teilt Wärmer mit. In Abstimmung mit dem Landkreis Schaumburg hat der Awo-Kreisverband Schaumburg die Veranstaltung organisiert. Eingeladen hatte die Erlebniswelt Steinzeichen nach Steinbergen die Flüchtlinge als ihre Gäste. Für die reibungslose Beförderung hatte das Busunternehmen Müller aus Auetal kostenlos gesorgt. „Zahlreiche Mitarbeiter von uns haben sich ehrenamtlich um die Flüchtlinge gekümmert“, teilt Wärmer mit. „Natürlich wurden diese liebevoll von einigen Betreuern der Awo-Ortsvereine Rinteln, Bückeburg und Bad Eilsen ganztags begleitet und betreut. Eingeladen wurden Familien mit Kindern. Die Awo hatte mit etwa 60 Teilnehmern gerechnet. 90 Besucher sind gekommen. Am Vormittag begann in Gruppen die Parkerkundung. Ab 13 Uhr wurden die Gäste an den beiden großen Tipizelten mit Bratwurst vom Rind oder Geflügel, Stockbrot/Baguette und einem Getränk bewirtet. Zwischendurch konnten vor allem alle Kinder sich einen Umhänger aus Speckstein künstlerisch anfertigen, aus Gips einen Ammoniten gießen und vor allem auch sportlich im großen australischen ZORB-Ball sich bewegen. Die Zeit verging wie im Fluge. Schnell wollten alle noch ein Erinnerungsfoto haben. Am Spätnachmittag wurde die gemeinsame Rückfahrt angetreten.“
Wärmer hatte als Gastgeber den Eindruck, dass alle sich sehr wohl gefühlt haben. Eine Begleiterin der Awo brachte es auf den Punkt: „Ich betreue schon länger viele Familien, aber einige habe ich heute zum ersten Male fröhlich und lächelnd gesehen.“
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