Bad Nenndorf (rwe).
Der Betrieb in der Rheuma-Kurklinik Schaumburg geht mindestens noch einen Monat weiter. Das hat der vorläufige Insolvenzverwalter Matthias Lehmann auf Anfrage mitgeteilt. Einer der Gründe: Es gibt einen ernst zu nehmenden Interessenten, also Hoffnung auf eine Zukunft für das Haus.
Das Damoklesschwert hängt weiter über der Rheuma-Kurklinik Schaumburg an der Horster Straße. "Ich hätte gerne eine große Lösung, aber wir sind auch mit kleinen Schritten zufrieden", sagt Matthias Lehmann aus Bückeburg, seit Februar als vorläufiger Insolvenzverwalter mit dem Fall vertraut. Der nächste kleine Schritt bedeutet einen Monat mehr Zeit für die Verhandlungen mit möglichen Interessenten und garantiert einen Monat mehr Arbeit für die etwa 30 Beschäftigten. Die Sparkasse Schaumburg sei auch im Mai bereit, ein mögliches Defizit zu decken.
Dabei hatte bereits Ende März das Aus für die Klinik gedroht. Das Insolvenzausfallgeld für die Mitarbeiter war aufgebraucht, ebenso der Kontokorrentkredit bei der Sparkasse. Diese als Hauptgläubigerin erklärte sich dann doch kurz vor Toresschluss bereit, das Risiko für etwaige Verluste im April zu übernehmen.
"Das war vermutlich gar nicht nötig", sagt Lehmann. Der Betrieb sei in diesem Monat etwa kostendeckend gelaufen. Das ist nach Ansicht des Bückeburger Juristen ein Grund, warum es an der Horster Straße weitergehen könnte. Bisher musste das Geldinstitut noch nicht tiefer in die Tasche greifen.
Ein zweiter Grund ist die Aussicht, eventuell doch einen Investor für die Rheuma-Kurklinik zu gewinnen. Lehmann spricht von "intensiven Verhandlungen" mit einem renommierten Interessenten, der Know-how aus der Branche mitbringe. In welcher Konstellation ein Einstieg aussehen könnte, stehe aber noch nicht fest.
Von einer Beratung bis hin zum Kauf der Immobilie verbunden mit der Betriebsübernahme ist für Lehmann alles denkbar. "Das ist ein sehr guter Kontakt." Er habe gute Hoffnung, "dass wir das im Mai hinkriegen".
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