In der neuesten Ausgabe im Gemeindebrief "St. Lukas-Bote" beschäftigt sich der Theologe mit möglichen Gründen für das Desinteresse: Er sieht vorrangig Bequemlichkeit und Gleichgültigkeit. "Für viele ist der Glaube nur noch eine Nebensache", ergänzte er seine Ausführungen jetzt: "Wer an einem normalen Sonntag in die Kirche kommt, hat meist nur ein eigenes familiäres Anliegen wie Jubiläum oder die Fürbitte nach einem Trauerfall."
Meimbresse bedauert diese Entwicklung. Gemeinsam mit dem Kirchenvorstand hat er bereits Gegenmaßnahmen entwickelt: Es gebe beispielsweise Abendgottesdienste oder die mit besonderem Ablauf versehenen "Go special".
Aber das ist ihm zu wenig, zumal da sich auch etliche ehrenamtliche Mitarbeiter bei denüblichen sonntäglichen Feiern engagieren. Er fordert deshalb zu schriftlicher oder mündlicher Kritik am Gottesdienstangebot auf und auch zu Vorschlägen, wie sich die Situation verbessern könnte. Vor allem aber erwartet er eine Änderung im persönlichen Verhalten: "Die große Mehrheit der Christen geht doch leider nur zu Weihnachten in die Kirche."
Massive Kritik formuliert er inzwischen gegenüber Vereinen und Organisationen, die zunehmend Veranstaltungen am Sonntagvormittag ansetzen und dabei das Gottesdienstangebot ignorieren. Meimbresse und auch Vertreter des Kirchenvorstands drängen bereits seit einiger Zeit bei den regelmäßigen Terminabsprachen der Vereine auf mehr Rücksichtnahme.
Mehrfach wurde kurzfristig nach Bekanntwerden geplanter großer Veranstaltungen interveniert. Als besonders krasse Beispiele nennt Meimbresse einen Großflohmarkt im Lauenauer Gewerbepark am Palmsonntag sowie die Jubiläumsfeier des Pohler DRK-Ortsvereins am Karfreitag. Solchen Vorhaben werde er weiterhin mit deutlicher Kritik begegnen, betont der Lauenauer Pastor.
Copyright © Deister- und Weserzeitung 2021
Texte und Fotos von dewezet.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.