Bad Nenndorf (rwe).
Die Stadt Bad Nenndorf hat seit vier Wochen einen Wirtschaftsförderer. Diplom-Geograph Martin Rode aus Hannover will sich künftig um die Unternehmen kümmern, die Gewerbegebiete vermarkten und helfen, den Kurstatus zu erhalten.
Das Schild am Zimmer 18 im Rathaus trägt einen neuen Namen. Im ehemaligen Büro der Bürgermeisterin sitzt seit Anfang August der neue Wirtschaftsförderer der Stadt, Martin Rode. Für ihn ist Gudrun Olk umgezogen. "Wir haben hier nicht so viel Platz, ich bedanke mich für das Verständnis der Bürgermeisterin", sagt Stadtdirektor Bernd Reese. Sie sei "nicht angemessen und adäquat" untergebracht, gibt der Verwaltungs
chef zu.
Aber die Lage des Büros im ersten Stock direkt am Fahrstuhl entspreche den Aufgaben des neuen Mitarbeiters, der dem Stadtdirektor direkt unterstellt ist und künftig Anlaufpunkt für Firmen und Schnittstelle zu den Ämtern sein soll. Nach den ersten vier Wochen kann Rode konkret nicht viel berichten, nur eines weißer: "Arbeit gibt es genug." Kein Wunder, der Katalog ist beachtlich, den der Rat der Stadt im Februar aufstellte. Von der Akquise von Firmen für die Gewerbeflächen über das Marketing, den Internetauftritt oder den Erhalt des Bädertitels für den Ort.
Das Anerkennungsverfahren steht ganz oben auf der Prioritätenliste - mit der Vermarktung der Gewerbeflächen an der Rotrehre und der Gehrenbreite. Die umfangreichen Unterlagen dazu hat er bereits auf dem Tisch liegen. "Da bin ich kein Fachmann und muss mich einlesen", gibt Rode zu. Bis April 2010 müsse der Antrag im Ministerium eingegangen sein. Da istnoch viel Zeit.
Rode hat diese Zeit aus heutiger Sicht nicht. Seine Stelle ist zunächst auf ein Jahr befristet. "Das kann natürlich verlängert werden", sagt Stadtdirektor Bernd Reese. Auch wenn dieser weiß, dass sich messbare Erfolge "nicht von heute auf morgen einstellen", werde der Rat zwischendurch immer wieder über die Arbeit und Ergebnisse informiert. "Wenn da am Ende nur Gespräche und Kilometer stehen, ist das natürlich nicht so gut." Befristete Stellen ist Rode gewohnt. In Uetze (20
000 Einwohner)östlich Hannovers war er dreieinhalb Jahre tätig. Der Vertrag sei ausgelaufen, die Gemeinde habe ihn 2004 aus Kostengründen nicht verlängert. "Damals sah es ja überall wirtschaftlich nicht so gut aus."
Erst im Januar heuerte er im hessischen Egelsbach an, einer Gemeinde mit 9000 Einwohnern unweit des Frankfurter Flughafens. Der gebürtige Hannoveraner schwenkte aber um, als er die Ausschreibung für Bad Nenndorf las. "Die Stelle hat mich sehr interessiert", sagt Rode, der in Langenhagen wohnt und den das Schaumburger Land reizte. Einige Verwandte von ihm wohnen in der Gegend. Der 41-Jährige hat jedenfalls seinen Einsatzwillen unterstrichen: Für den zwölfmonatigen Kontrakt in Bad Nenndorf löste er immerhin einen Dreijahres-Vertrag in Egelsbach auf.
Der Diplom-Geograph setzt auf Zusammenarbeit. Die ersten Wochen nutze er für Gespräche. Einen Masterplan, wie er den Standort Bad Nenndorf nach vorne bringt, hat er noch nicht in der Tasche. "Erstmal möchte ich die Gegend und die Leute kennen lernen." Zu erreichen ist Rode unter (05723) 704-24 oder per E-Mail unter
martin.rode@bad-nenndorf.de
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