Er war aus der Comm
erzbank gekommen und hatte die Hilferufe gehört, als er die Lan
ge Straße hinunterging. Er rannte los und sah die Frau am Fenster des ersten Stockwerkes, hinter ihr der Qualm, wie er gegenüber unserer Zeitung schildert: "Sie war schon völlig panisch. Komm, schmeiß", rief er ihr noch einmal zu. Dann warf die Frau nacheinander ihre beiden Kinder hinunter. Sermond fing sie auf: "Das war ganz schön schwer. Acht- bis Zehnjährige wiegen schon was."
Anschließend wollte auch die Mutter springen. Sermond konnte das aber in letzter Sekunde verhindern. Denn andere Helfer hatten in der Zwischenzeit vom Hof des Nachbarn eine Leiter besorgt. Sie wurde angelegt, die Frau mit vereinten Kräften gerettet.
Derweil hatte ein weiterer Helfer, Volker Kohlmeier von der Stadtverwaltung, eine weitere Bewohnerin aus dem Haus gerettet und zur Erstversorgung in die angrenzende Eisdiele gebracht - alles vor dem Eintreffen der Feuerwehr, wie Sermond wahrgenommen hat. In der Eisdiele trafen am Nachmittag Retter und Gerettete aufeinander. Frank Sermond: "Die Frau hat mich in den Arm genommen und sich mit Tränen in den Augen bedankt."
Die fünf Bewohner des Hauses sind derweil bei Freunden untergekommen. Ihre Wohnungen sind nicht mehr bewohnbar. Hilfsangebote der Stadt seien nicht benötigt worden, so Ordnungsamtsleiter Heinz Niemeyer.
Im Verlauf des gestrigen Tages waren Brandschutzermittler der Polizei Bückeburg und Sachverständige der Versicherung vor Ort, um die Brandursache zu klären. Beamte des LKA werden nicht anrücken: Keine Zeit. "Derzeit können wir außer Blitzschlag keine andere Brandursache ausschließen", sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Es werde auch noch einige Tage in Anspruch nehmen, bis die Brandursache geklärt werden kann.
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