Rinteln (crs).
Möbel-Motzkau hört auf: Mit einem großen Ausverkauf vom 2. bis 12. Juni schließt das Familienunternehmen endgültig seine Türen für den Einzelhandel. Ab Mitte Juni wird das 6000 Quadratmeter große Gelände an der Bünte dann gründlich aufpoliert, bevor hier voraussichtlich Anfang August ein Discount-Markt eröffnet.
1950 war Möbel-Motzkau als erstes Möbelgeschäft in Rinteln von Helmut Motzkau gegründet worden, ursprünglich als deutschlandweit tätiges Möbelversandhaus. "Der Einzelhandel lohnt sich in der Branche einfach nicht mehr", sagt der heutige Inhaber und Geschäftsführer Günther Motzkau 56 Jahre später. "Für die Kleinen gibt es keine Zukunft mehr", umschreibt der Sohn des Firmengründers das "Ikea-Phänomen".
Unter einer Ladenfläche von 30
000 Quadratmetern könne ein Möbelgeschäft nur schwer in der Konkurrenz zu den Riesen bestehen - Möbel-Motzkau kommt in der Haupthalle gerade mal auf 1500 Quadratmeter. Und ohne das komplette Sortiment eines Einrichtungshauses inklusive Textilien und Accessoires sei der Wettbewerb schwierig - Motzkau hat sich stets auf das klassische Möbelsortiment beschränkt: Wohnzimmerschränke, Polstergarnituren, Schlafzimmer.
Das finanzielle Risiko, sich durch eine Umstrukturierung des Unternehmens fit für den Wettbewerb zu machen, war Motzkau zu groß. Deswegen also jetzt die Entscheidung, sich endgültig aus dem Geschäft zurückzuziehen - bereits in den vergangenen fünf Jahren hatte ein Mieter Teile des Geländes übernommen.
Spätestens Anfang August, vielleicht schon zum 1. Juli, wird ein Discount-Markt seine Pforten auf dem Motzkau-Grundstück öffnen, der Mietvertrag mit zehn Jahren Laufzeit ist bereits unterschrieben. Vorher wird das Areal grundlegend umgestaltet: Auf dem Außengelände entsteht ein 1200 Quadratmetergroßer Parkplatz, die Arbeiten laufen bereits. Auch von innen wird das Ex-Möbelhaus komplett renoviert: Die Zwischendecken kommen raus, die Halle wird modernisiert. Insgesamt investiert Motzkau eine sechsstellige Summe.
Ab Freitag, 2. Juni, läuft der große Räumungsverkauf. "Dann kann man hier einige Schnäppchen machen", wirbt Motzkau für die Restposten. So gebe es unter anderem Küchen-Hängeschränke für 10 Euro, Polstersessel für 15 Euro - "Stöbern lohnt sich!"
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