Der „Winterfahrplan 1950/51“ zeigt: Viele Male fuhr zum Beispiel das gelbe „Postauto“ täglich vom Postamt in der Rintelner Klosterstraße über die Dörfer und zurück – ob für Berufspendler, Schüler der weiterführenden Schulen oder Frauen auf Einkaufstour in die Stadt. So verkehrte der Postbus allein zehn Mal täglich zwischen Minden und Rinteln hin und zurück.
Für alle gab’s eine passende Verbindung, sodass auch kaum jemand wirklich ein eigenes Auto gebraucht hätte, zumal die Fahrpreise wegen der guten Auslastung von Bus und Bahn sehr erschwinglich waren und die Monatskarte den Fahrpreis noch einmal erheblich verringerte. Dass dabei zusätzlich gesonderte Schaffner zum Kassieren des Fahrgeldes mitfahren konnten, verstand sich von selbst.
Unser Fundstück, das uns Burkhard Rohrsen aus Rinteln zur Verfügung gestellt hat, erzählt: Hemeringen, Lauenau, Sachsenhagen, Hameln, Hannover, Hamburg oder Kassel waren relativ leicht erreichbare Reiseziele. Lokalbahnen wie die Extertalbahn ermöglichten eine schnelle Verbindung zwischen den großen Fernverbindungen der jungen Bundesbahn.
An dieser Stelle macht der passionierte Hobby-Eisenbahner Burkhard Rohrsen aufmerksam auf ein Stück alter Eisenbahnherrlichkeit im Schaumburger Land. Der „Förderverein Eisenbahn Rinteln-Stadthagen“ müht sich, die alte Schienen-Verbindung von Rinteln über Steinbergen, Bad Eilsen, Obernkirchen und Nienstädt nach Stadthagen wiederzubeleben. Letzte Gelegenheit für Fahrten in beide Richtungen in diesem Jahr ist am 17. Oktober. Weitere Informationen unter www.der-schaumburger-ferst.de.
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