Trotz weiterer Belastung sei die erneute Anhörung wegen der bei den Ermittlungen gewonnenen Erkenntnisse erforderlich. Durch die Aussagen sollen „Verbindungen geklärt und Hinweise erlangt werden“. Konkreter wollte sich eine Sprecherin der Polizei Bielefeld nicht äußern. Sie verwies auf ermittlungstaktische Gründe. Aber sie versicherte: „Speziell geschultes Personal wird die Kinder so schonend wie möglich befragen und so wenig wie nötig belasten.“ Ob die Befragungen sein müssen, weil die ersten Anhörungen eine Polizistin durchgeführt hatte, gegen die inzwischen wegen des Verdachts der Strafvereitlung 2016 ermittelt wird, wollte die Sprecherin nicht bestätigen. Nicht auszuschließen ist, dass die Bielefelder Kripo, die den Fall nach diversen Pannen in Lippe übernommen hat, mit den ersten Aussagen nur begrenzt etwas anfangen kann. Sonderermittler Ingo Wünsch sagte schon, die Ermittler müssten „bei Null beginnen“.
Dazu zählt auch der am Freitag beendete dreitägige Durchsuchungsmarathon auf den Parzellen der beiden in Untersuchungshaft sitzenden Hauptverdächtigen. Dabei wurden alle Gegenstände aus den teils vermüllten chaotischen Behausungen untersucht. Die Ausbeute: um die 50 weitere CDs, Disketten, SIM- und SD-Karten sowie Papiere. Die Tatorte bleiben gesperrt.
Zwei Väter betroffener Kinder stehen nicht mehr unter dem Verdacht der Beihilfe. Laut Oberstaatsanwalt Ralf Vetter werden die Ermittlungen gegen sie eingestellt. Und wann beginnt das Strafverfahren gegen die mutmaßlichen Täter? Vetter: „Unsere Ambition ist die zweite Aprilhälfte, damit ab Juni verhandelt werden könnte.“
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