Landkreis (ssr).
Als "sehr gelungen" hat der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) die halbjährige Anlaufphase der "Integrations-Leitstelle" beim Landkreis gewürdigt. Ganz bewusst hatte der Minister seine Besuchsserie bei den landesweit bisher zehn Modellprojekten gestern im Schaumburger Kreishaus begonnen. Ausdrücklich würdigte er Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier (SPD), der "sehr schnell auf das Angebot zugegriffen und es erfolgreich umgesetzt" habe.
Die "Integrations-Leitstelle" war im November 2005 eingerichtet worden. Sie ist mit Betina Hartmann besetzt, die zuvor im Innenministerium tätig war. "Wenn das Projekt weiter so erfolgreich läuft, werden wir die Finanzierung auf jeden Fall über die zweijährige Probephase hinaus fortführen", stellte Schünemann gestern in Aussicht. Er zeigte sich beeindruckt davon, "dass hier in Schaumburg schon etliches von dem, was wir uns an Wirkungen versprochen hatten, erreicht worden ist". Sinn der Einrichtung ist es, die Maßnahmen zur Förderung der Integration von Migranten (sechs Prozent der Bevölkerung) kreisweit zu koordinieren und zu optimieren. Dazu zählen Sprachkurse, Sozialberatung und Angebote in Kindergärten, Schulen und Jugendarbeit. "Wir konnten auf eine breite Palette verschiedener Tätigkeiten diverser Anbieter zurückgreifen", so Schöttelndreier, "daher kam die Leitstelle schnell in Tritt." Die Leitstelle soll die Angebote nun noch enger vernetzen, die Qualität weiter erhöhen, Kontakte zum Land herstellen und auch für weitere neue Ideen sorgen. So wird auch eine Integrations-Datenbank als elektronischer "Markt der Möglichkeiten" eingerichtet. Dazu zählt auch, das ehrenamtliche Engagement - etwa von Wohlfahrtsverbänden, Kirchen, Vereinen und Selbsthilfeorganisationen - zu fördern. Der Minister hatte Gelegenheit, sich die unter dem Motto "Schaumburg ist bunt" seit Jahren vorhandenen Aktivitäten zahlreicher Ehrenamtlicher anzuhören. Schünemann verwies auf das in Osnabrück praktizierte Pilotprojekt von "Integrations-Lotsen" - Menschen, die Migranten bei der Bewältigung alltäglicher Probleme helfen. Schöttelndreier signalisierte in dem Gespräch Interesse, dieses Modell durch die "Leitstelle" auch hier zu erproben. Der Landrat betonte, das anzustrebende "Miteinander statt Nebeneinander" erfordere den Willen sowohl der Migranten als auch der aufnehmenden Gesellschaft.
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