Lauenau (bab).
Nach rund vier Monaten Vorbereitungszeit lässt die neu gegründete Firma "Coating Innovation" jetzt das Herzstück ihres Betriebes einbauen.
Seit Januar laufen die Vorbereitungen im ehemaligen "Casala"-Neubau im Logistikpark Lauenau bereits. Der Beschichter bahnförmiger Trägermaterialien ist eine Kooperation mit Sondermaschinenhersteller "Olbrich" aus Bocholt eingegangen, der die 50 Meter lange Beschichtungsanlage für "Coating Innovation" in der Halle aufstellt. Die neu entwickelte Maschine dient als Technikum für andere Anbieter der Branche. Zweites Standbein wird die Lohnbeschichtung sein.
Im Investitionsvolumen sei die Firma eine der größten Neugründungen in Niedersachsen, wie die geschäftsführenden Gesellschafter Thorsten Achilles und Thomas Lindhorst im Vorfeld von der Landesbank erfahren haben. Wenn alle geplanten weiteren Investitionen umgesetzt werden, sei das Volumen im zweistelligen Millionenbereich angesiedelt, so Lindhorst. "Wir bauen von Null auf, und es ist ein produzierendes Gewerbe", betont Achilles auch mit Blick auf die Arbeitsplätze, die entstehen werden. Die Firma startet mit 25 Mitarbeitern. 35 sollen es bis zum zweiten Quartal 2007 sein. Rund 60 Mitarbeiter könnten es werden, wenn die Pläne der Firmengründer komplett umgesetzt werden.
Was Achilles, Ingenieur für Verfahrenstechnik, beschreibt, klingt nach Superlativen. Von den unterschiedlichen Möglichkeiten in der Herstellung bis zur effektiven Nutzung der Energie ist die Anlage eine innovative Konstruktion. Allein 700 Messstationen sorgen für die Einhaltung der optimalsten Produktionsbedingungen. "Was die Maschine auszeichnet, ist, dass sie lösungsmittelhaltige Massen verarbeiten kann", sagt Achilles. Werden bei beschichteten Produkten bestimmte Eigenschaften benötigt, reichten nämlich wässrige Lösungen nicht aus.
Die eigens für die Firma konzipierte Anlage kann Bahnen mit 1,75 Meter Breite vollflächig beschichten und zwar nicht nur mit Klebestoffen, sondern auch mit Lacken und Pigmentstrichen. Als Trägerbahnen dienen dabei Folien, Papiere, Textilien und dünne Aluminium- oder Kupferbahnen. Gravursysteme, Glattwalzensysteme und Siebdruckverfahren können unter anderem angewendet werden. Maximal 300 Meter pro Minute beschichtet die Maschine. Gängige Typen liegen zwischen 100 und 200 Metern, wie Achilles erklärt.
Einiges komme ganz frisch aus der Entwicklungstechnik, so der Geschäftsführer. Auch die Energiesysteme sind durchdacht. Drehstrom ermöglicht den Transport der Antriebsenergie in jeweils aktive Systeme und werde so effektiv genutzt. Die anfallende Wärme bei der Verbrennung der Produktionsrückstände wird der Trocknungsanlage zugeführt.
Die Technik, die "Coating Innovation" in Lauenau anwendet, interessiert nicht nur Schaumburgs CDU-Landtagsabgeordneten Joachim Runkel, der sich bei einem Besuch informierte. Zur Firmeneröffnung am 22. Juni erwartet die Firma 300 Gäste. Produziert werden soll ab Juli. Wie Runkel erfuhr, setze "Coating Innovation" auf Kontakte zu allen großen Beschichtungsfirmen und sieht sich nicht als Konkurrent, sondern als Ergänzung zur in Bückeburg ansässigen Firma Neschen.
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