Rinteln (maf).
Ein 29-jähriger Betrüger, der mit einer dreisten Masche 1100 Euro von einer alten Dame ergaunert hat, muss nach einem Urteil von Richter Christian Rost für sechs Monate hinter Gitter. Der in Wallenhorst lebende Angeklagte hatte im September 2004 der 92 Jahre alten Frau eine Dachsanierung vorgeschlagen und den Anzahlungsbetrag (1100 Euro) kassiert. Die Arbeiten wurden aber nie ausgeführt.
Vor eineinhalb Jahren klingelte der gelernte Kaufmann gegen 12 Uhr an der Haustür der Rintelnerin und meinte, ihr Dach müsse dringend saniert werden. Gemeinsam mit einem Begleiter ging der heute arbeitslose Mann in das Haus und schaute sich auf dem Boden um. Schließlich verlangte er für die Reinigung und Beschichtung des Daches 11
000 Euro. Wegen der schlechten Zahlungsmoral forderte der Betrüger die Summe aber in bar und im Voraus.
Dieüberrumpelte alte Dame ließ sich darauf ein, fuhr mit dem Angeklagten zur Bank und hob ein Zehntel des vereinbarten Betrages von ihrem Konto ab. Mit dem "Firmenwagen" und den sich als Handwerker ausgebenden Männern fuhr das Opfer dann wieder zu ihrem Haus zurück und händigte dem Betrüger 1100Euro aus.
Als mehrere Nachbarn auftauchten, verschwanden die vermeintlichen Dachdecker. Die aufgeregte Frau rief sofort ihren Enkel in Hannover an und schilderte ihm den Vorfall. Mit dem Enkel, der eine Dachsanierungüberhaupt nicht für nötig hielt, ging die heute demenzkranke 92-Jährige zur Polizei und erstattete noch am selben Tag Strafanzeige.
Vor Gericht beteuerte der einschlägig vorbestrafte Angeklagte, er habe kein Geld von der Frau erhalten. Dagegen monierte Anklagevertreter Dieter Liese: "Er wollte die Geschädigte abzocken."
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