Die Betreiber bewerben den Forst mit einem von Johann Wolfgang Goethe beeinflussten Wortspiel. "Unter allen Wipfeln ist Ruh" heißt es in dem jetzt von Hofkammerchef Christian Fischer vorgestellten Informationsmaterial. Bei Dichterfürst Goethe ist bekanntlich von "über allen Gipfeln" und "in allen Wipfeln" die Rede gewesen, wo "kaum ein Hauch" zu spüren war und die Vögel ihre Schnäbel hielten - "warte nur, balde ruhestauch du".
Dem "balde" wohnt, bezogen auf die hofkammerlich offerierte Ruhestätte, nach Auskunft Fischers ein durchaus aktueller Bezug inne. Die über die Bundesstraße 83 und die Verbindung "Harrler Trift" zu erreichende Begräbnisstätte erfreue sich schon vor der amtlichen Einweihungsfeier reger Nachfrage, erläuterte der Kammerchef in einem Pressegespräch.
Das Vorhaben hat dem Südharrl einige behutsam ins natürliche Waldbild eingefügte Neuerungen beschert. Außer einem Parkplatz für 25 Fahrzeuge, mit Rindenmulch abgestreuten Wegen, hölzerner Abgrenzungsgatter und einem Andachtsplatz fallen dem Besucher vor allen Dingen Farbmarkierungen ins Auge - die zwischen 50 und 100 Quadratmeter messenden "Ruhebiotope" sind mit gelben (Einzelgräber) respektive blauen (Platz für bis zu zwölf Urnen) Bändern markiert. Darüber hinaus ermöglichen mehrere rustikale Sitzgelegenheiten andachtsvolles Verweilen. Der Harrl präsentiert sich oberhalb von Selliendorf als ein von Buchen und Eichen dominiertes Schmuckstück. Esche und Ahorn, Lärche und Fichte ergänzen den weit mehr als einhundert Jahre alten "Stammbaum"-Bestand. Ein tief einschneidender Bachlauf steuert malerische Momente bei. Der von einem schlichten Holzkreuz überragte und von schlothohen Buchen besäulteAndachtsplatz vermittelt einen beinahe kathedralenhaften Eindruck. Selbst dass sich bei schlechtem Wind ein von der Bundesautobahn entsandtes monotones Hintergrundbrummen im Unterholz verfängt, welches dort auf gelegentlich auftönendes Hundegebell und Motorsägenkreischen trifft, vermag der friedlich-beruhigenden Grundstimmung keine eklatanten Misstöne zu verleihen.
Zu der um 11 Uhr beginnenden Einweihungsfeier sind außer etlichen Vertretern offizieller Stellen und des öffentlichen Lebens alle Interessierten eingeladen.
Weitere Informationen:
"Ruheforst Schaumburger Land
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Bückeburg", Schlossplatz 6, 31675 Bückeburg; Telefon (05722) 955840; Fax (05722) 270816; E-Mail:
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und im Internet unter der Adresse
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