Bernser Landwehr (rnk).
Die Nachricht war Ortsvorsteher Thomas Meyer eine Kiste Bier wert: Die Lärmschutzwand an der Bernser Landwehr wird noch in diesem Sommer gebaut, zudem erhält die Autobahn auf dem noch fehlenden Teilstück beim Ausbau den so genannten Flüsterasphalt.
Thomas Priemer, allgemeiner Vertreter der Bürgermeisterin, führte den Erfolg auch auf die verstärkten Proteste der "Initiative Lärmschutz" zurück, die 2004 und 2005 in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung viel öffentlichen Druck ausgeübt hatte. Wie der Leiter der niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Markus Brockmann, ihm mitgeteilt habe, sollen kurzfristig mit den Grundstückseigentümern Verhandlungen geführt werden, um die geringfügigen Flächen für die Ausbaumaßnahmen zu erwerben, führte Priemer aus.
Lange genug gewartet haben die Einwohner. Durch den Planfeststellungsbeschluss von 1995, der zwei Jahre später bestandskräftig wurde, war seinerzeit angeordnet worden, dass beim Ausbau der sechsspurigen Autobahn im Bereich Bernser Landwehr eine Lärmschutzwand an der Nordseite errichtet werden soll. Weiterhin sollte eine offenporige Asphaltdeckschicht - der Flüsterasphalt - mit einer Lärmpegelminderung von mindestens fünf Dezibel im gesamten Ausbaubereich zwischen der Talbrücke Arensburg und der Anschlussstelle Rehren eingebaut werden.
Zum Teil ist der Asphalt schon aufgebracht worden, auf einem Abschnitt zwischen derÖlberger Brücke und der Anschlussstelle Bad Eilsen fehlt die Lärmschutzmaßnahme aber noch.
Es ist das glückliche Ende einer langen, langen Geschichte, denn in den letzten Jahren hatte vor allem die Gemeinde die Ausführung der noch ausstehenden Arbeiten angemahnt, zwei dicke Leitz-Ordner füllt der Briefwechsel mittlerweile.
Durch die Expo 2000 waren die finanziellen Mittel für Maßnahmen im Großraum Hannover gebunden, mehrmalige Erinnerungen nach der Weltausstellung beim zuständigen Straßenbauamt Hannover führten zu keinen Ergebnissen.
Priemer hatte vor zwei Jahren dann zu einer Einwohnerversammlung eingeladen, um den Bürgern zu verdeutlichen, dass immer noch Lärmschutzmaßnahmen erbracht werden müssten. Anschließend wurde die "Initiative Lärmschutz" gegründet, zusammen mit dem Heimatverein Bernsen wurden Unterschriftenlisten gesammelt, um die rechtsverbindlichen Verpflichtungen an der Ausbaustrecke unverzüglich einzulösen.
Die Aktion mündete in einen Protestmarsch vieler Auetaler von Bernsen nach Rehren. Dort wurden die Protestunterschriften an den Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy übergeben. Minister Hirche reagiert darauf mit der vorsichtigen Aussage, dass vor 2007 die Schallschutzmaßnahmen nicht gebaut werden könnten. Priemer: "Umso erfreulicher, dass die Arbeiten noch in diesem Sommer beginnen werden." Die knapp vier Meter hohe und durchsichtige Lärmschutzwand soll nicht nach, sondern zeitgleich zu den Bauarbeiten auf der Autobahn erreichtet werden. Die Lärmschutzwand beginnt in Höhe Fahrenplatz und führtüber einen Kilometer Länge bis etwa in Höhe der Trafostation.
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