Rinteln/Landkreis (wer).
Der Landkreis will die Krankenpflegeschulen an den Kreiskrankenhäusern zusammenlegen. Die theoretische Ausbildung soll für die neuen Kurse ab Oktober in Rinteln konzentriert werden. Das hat der Krankenhaus-Ausschuss am Mittwoch empfohlen.
Zwar steigen die Bewerberzahlen, kleiner wird indes der Kreis ausreichend qualifizierter Aspiranten, die den Anforderungen der Ausbildung gerecht werden. Die schrumpfenden Jahrgangsgrößen (an den Schulen werden nur noch zwölf bis 15 Schülerinnen und Schüler je Jahrgang unterrichtet) legen eine Fusion der Standorte nahe. Je Schule sind 2,5 Lehrkräfte (einschließlich des Schulleiters) beschäftigt - durch die Standortfusion könnten Stellen eingespart werden. Zum Beispiel an der Spitze: Ende Oktober geht der Schulleiter in Stadthagen in Altersteilzeit. Für den Landkreis der richtige Zeitpunkt, über die gutachterlich empfohlene und schon lange geplante Zusammenlegung zu entscheiden.
Eine interne Arbeitsgruppe der beiden Kreiskrankenhäuser hat sich für Rinteln als gemeinsamen Standort ausgesprochen. In Stadthagen soll das Personalwohnheim zum Ärztehaus umgewidmet werden, für die Pflegeschule bliebe kaum ausreichend Platz. Auch der Krankenhausausschuss selbst hatte bereits 2004 Rinteln als Standort favorisiert. Die theoretische Ausbildung kann hier überdies mit der Berufsfachschule Altenpflegehilfe an der Berufsschule verknüpft werden.
Reibungslos wurde die Standortfrage dennoch nicht entschieden. Vor allem aus Stadthagen wurde intern Gesprächsbedarf laut. Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier bestätigt, dass es eine Unterredung in dieser Sache gegeben habe. Nach Informationen unserer Zeitung wurden Bedenken vor allem vom Stadthäger Bürgermeister-Kandidaten Gunter Feuerbach (CDU) geäußert.
Die noch laufenden Kurse sollen an ihren bisherigen Standorten zu Ende geführt werden, die neuen ab Schuljahresbeginn am 1. Oktober in Rinteln konzentriert werden. Nach der Übergangsphase werden dann in Rinteln (kurs-übergreifend) rund 60 Krankenpflege-Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Die praktische Ausbildung soll aber weiterhin auf beide Kreiskrankenhäuser aufgeteilt werden.
Schöttelndreier betont, dass es dem Landkreis nicht nur um Selbstrekrutierung von Krankenpflegern, sondern inzwischen in stärkerem Ausmaß um politische Verantwortung auf dem Ausbildungssektor gehe. Nur noch ein kleiner Teil der Schulabsolventen wird in die eigenen Häuser übernommen. Durch die "hochqualifizierte Ausbildung" würden die Schüler aber auch für andere Arbeitsplätze fit gemacht, sagt Schöttelndreier.
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