"Wenn täglich zwei bis drei Menschen bei Straftaten mit rechtsradikalem Hintergrund zu Schaden kommen, dann ist das ein deutliches Zeichen und erfordert die Einstellung ,Ja - wir müssen die Demokratie erhalten'", sagte Edathy gestern Abend. "Demokratie ist stets verletzlich und bedarf stetigen Erhalts."Rund 40
000 Personen würden deutschlandweit mittlerweile zum Rechten Spektrum gezählt. "Diese Realität darf nicht als Normalität gesehen werden", warnte Edathy die rund 350 Zuhörer. Rechtsextremismus trete immer häufiger als "erschreckend junges Gesicht" auf. "Wir müssen dem entgegenwirken", forderte der Abgeordnete, er spreche sich für ein Parteiverbot der NPD aus.
Die Redner, darunter Stadtdirektor Bernd Reese ("Heilmittel haben hier Geschichte und Tradition, Bad Nenndorf ist eine Heilstätte - keine Heilsstätte"), Awo-Geschäftsführerin Heidemarie Hanauske, deren Verband als Gründer von "Bad Nenndorf ist bunt" gilt, Hannovers IGMetall-Bevollmächtigter Reinhard Schwitzer ("Wir müssen die Lehre der Demokratie wachsam verteidigen"), Steffen Holz, DGB, ("Ich bin erschüttert vom abgrundtiefen Zynismus der vermeintlichen Freundlichkeit der Rechten"), Pastorin Elke Pankratz Lehnhoff ("Die Kirche hat ihre Ursprünge im Jüdischen - Glauben kann daher nicht antisemitisch sein") und Alpetkin Kirci, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Niedersachsen ("Die Rechtenwerden immer lauter und frecher - Demokratie braucht Tatkraft, verbietet die NPD"), machten klar, dass braune Ideologien auf Bad Nenndorfer Boden keinen Millimeter Raum zum Aufkeimen erhalten. Moderator Andreas Kuhnt brachte es zum Schluss auf den Punkt: "Es ist für Sonnabend ein Tiefdruckgebiet im Anflug, vielleicht können wir die Nazis ja im Regen stehen lassen."
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