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Carsten Nitschke, CoppenbrüggeUnd da hat der Vertreter von Pro Bahn sehr trefflich dargestellt, dass die Elektrifizierung für den Güterfernverkehr lediglich einer Entlastung der Strecke um Hannover dienen wird. Dem ist folglich zu entnehmen, dass es keinerlei Vorteile für den Naturpark Weserbergland bringen wird.
Um doch noch der Sache etwas Gutes abzugewinnen, wird gern auf die Chancen der Verbesserung des Personennahverkehrs hingewiesen. Da werden Plan- und Fantasiespiele hinsichtlich eines Einsatzes eines Regionalexpresses ins Feld geworfen, obwohl so ein Zug das Weserbergland „durchrasen“ wird. Außerdem besteht derzeit keinerlei Bedarf seitens der Betreibergesellschaften aufgrund geringer Fahrgastzahlen, die sich auch aufgrund der ländlichen Strukturen und schlechter Anbindungen nach Hannover nicht absehbar erhöhen werden. Des Weiteren läuft eine Elektrifizierung der Strecke Hameln–Elze zumindest für den Personennahverkehr ökologisch ins Leere, da die eingesetzten Triebfahrzeuge vertraglich noch acht Jahre fahren werden.
In Summe ist eine Elektrifizierung der Strecke Hameln– Elze für die Bewohner des Weserberglandes, besonders für diejenigen, die im Bewusstsein und im Vertrauen, dass die Strecke kein Thema mehr sei, an selbiger gebaut oder Eigentum gekauft haben, kein Gewinn. Sie dient lediglich der Durch- und Umleitung des bereits vorhandenen Güterfernverkehrs (kein Lkw wird deshalb weniger auf unseren Straßen sein). Mehrbelastungen durch Lärm besonders in den Nachtstunden, ständig geschlossene Bahnschranken mit Staubildung auch in Wohngebieten und eher Einschränkungen für den Personennahverkehr als Vorteile für diesen dürften die Folgen einer Güterfernverkehrstrasse durch den Naturpark Weserbergland sein.
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