Um keinen falschen Zungenschlag in diese Zeilen geraten zu lassen: Es hat noch lange nicht genug geregnet, es müsste endlich noch viel mehr segensreiches Nass vom Himmel fallen, aber freuen wir uns doch schon mal über das bisschen der vergangenen Tage, das allen Gärten gutgetan hat.
Das Gros der Akelei (Aquilegia) ist über den Zenit, doch hier und dort stehen sie noch wundervoll in Blüte, vielfarbig, mit kurzen oder langen Spornen. Nach dem Vergehen der Schönheit gilt es, die Samenstände abzuschneiden und sich am in Kupfertöne färbenden Laub zu erfreuen. Je nachdem, wo er seinen Platz hat, ist der Rittersporn bereits ab Abblühen oder aber erst am Aufbrechen – Freude und Verheißung bei ein- und dergleichen Art können durchaus in einem Garten nur wenige Meter auseinanderliegen. Hier gilt: Nach der Blüte handbreit über dem Boden zurückschneiden, um ihm, Delphinium, den Weg zu erneutem, zweitem Jahresflor gegen Mitte bis Ende des Sommers zu verhelfen. Das Fördern der zweiten Blüte in einem Jahresverlauf funktioniert auch bei anderen Stauden, die jetzt gerade im Flor stehen, zum Beispiel Katzenminze, Mutterkraut oder Steppen-Salbei. Außerdem wird dadurch ein wildes Aussamen der Pflanzen verhindert, das zumindest in großen Teilen nicht gewollt ist. Bestes Beispiel hierfür ist die Akelei, die in der Selbstaussaat sehr fleißig um Aufmerksamkeit buhlt und deren daraus resultierende Neupflanzen meistens nicht die Farbe und Pracht und Merkmale der Mutterpflanze tragen. Also: Weg mit den Samen…
…und vielleicht ja sammeln, um sie dann wenigstens gezielter auszubringen.
Copyright © Deister- und Weserzeitung 2018
Texte und Fotos von dewezet.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.