Rinteln (ur).
Die Kolpingsfamilie in Rinteln hat ihren Fehdehandschuh in den Ring geworfen gegen die Absicht des Musiksenders MTV, die satirische Fernsehserie "Popetown" auszustrahlen.
Bereits in den USA führte der Start dieses Comicstreifens aus dem vermeintlichen Alltag des Vatikans zu erbitterten Protesten seitens der katholischen Kirche.
Dabei erreichten es inzwischen vor allem christliche Laienorganisationen durch massiven Druck auf die werbetreibende Wirtschaft, dass die Serie mit teilweise recht makabren Szenen auch aus dem Privatleben des Papstes abgesetzt oder in das Bezahlfernsehen verbannt wurde.
Nachdem MTV ankündigte, die Serie nunmehr in Europa und auch in Deutschland auszustrahlen, organisierten speziell die Gremien der katholischen Kirche sowie Kolpingsjugend und Kolpingsfamilie hierzulande eine Bewegung dagegen - ein "Aufstand der Betroffenheit", der offenbar nicht ohne Wirkung blieb.
Das in Berlin residierende Unternehmen will nunmehr am kommenden Mittwoch, 3. Mai, vorläufig nur eine einzige Folge der Serie senden, damit auf dieser Basis eine Live-Diskussion im Studio stattfinden kann. Für die Kolpingsbewegung ist dieser Erfolg offenbar noch kein Grund, mit den Protesten nachzulassen: "Man hat den Eindruck, dass religiöse Gefühle und christliche Grundüberzeugungen immer häufiger zum Freiwild für bestimmte Medien erklärt werden", beklagt Pfarrer Michael Nettusch als Präses der Kolpingsfamilie in Rinteln.
Und Renate Köppen übermittelt dazu den Appell der hiesigen Kolpingsgruppe "an alle, denen die Achtung der Religion in unserem Lande noch etwas bedeutet", sich gegen eine Verächtlichmachung der Kernaussagen des christlichen Glaubens durch den Fernsehsender MTV zu wehren: "Wenn viele ihre Stimme erheben, können wir die Programmverantwortlichen vielleicht doch noch überzeugen, auf eine Ausstrahlung der Serie zu verzichten." Die bisherige Reaktion von MTV kann die Bedenken der Kolpingsfamilie jedenfalls noch nicht ausräumen: "Bislang weigert sich der Sender, die von der Kirche geforderte Unterlassungserklärung zu unterschreiben."
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