Rinteln (crs).
Anne Beermann scheint auf besseres Wetter gehofft zu haben. "Ihr habt ja sogar Sonnencreme dabei!", sichtet Michael Henkel von der DLRG Rinteln im Boot der drei jungen Leute aus Vechtaüberrascht eine gelbe Tube, als er ihnen ins Wasser hilft. "Stimmt!", lacht die Kanutin und weist sich gleich als umsichtig nach allen Seiten aus: "Aber einen Regenschirm haben wir auch mit an Bord."
Beides dürften Anne Beermann und ihre Begleiter Michael Brinkhues und Stefan Lux gestern nicht unbedingt benötigt haben: Zur 25. ICF-Weserberglandrallye in Kombination mit dem "Blauen Band der Weser" hat sich das Wetter zwar grau in grau präsentiert, aber zumindest bis in den Nachmittag hinein blieb es stabil und trocken.
Mit dem Kanu aus Vechta sind gestern Morgen hunderte weiterer Boote am Rintelner Weseranger zu Wasser gelassen worden, bestens eingewiesen von den DLRG-Helfern um Michael Henkel und den RKC-Freunden um Wandersportwart Bernd Pusch. Rund 150 Wassersportler hatten die Nacht zuvor auf dem Gelände des Rintelner Kanu-Clubs verbracht: "Der Platz war bis in die letzte Ecke belegt", erzählten die Helfer von einem riesigen Interesse.
Die Kombination aus Weserberglandrallye und "Blauem Band" haben sich etliche Kanuten offenbar ganz fest in den Terminkalender eingetragen. "Wir sind schon seit zehn Jahren immer wieder gerne dabei", erzählen zum Beispiel Christiane Hibbeln und Ines Wallusch, die aus dem über 200 Kilometer entfernten Solingen angereist sind. "Das ist eine richtig tolle Veranstaltung, vor allem die Kinder sind begeistert."
Den Andrang in diesem Jahr noch nach oben getrieben hat zudem der Weltrekord-Versuch des "Rings der Wassersportvereine um die Porta Westfalica", zu dem auch der RKC gehört: An einem fünf Kilometer langen Seil sollten sich so viele motorbetriebene Wasserfahrzeuge wie möglich aufreihen - der Guinness-Rekord von 776 Teilnehmern wurde aber bei weitem nicht erreicht.
Mit dem Rekordversuch war auch ein Protest gegen die Salzeinleitung in Werra und Weser durch die Firma K
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S verbunden. Die Wassersportler hatten bereits im Vorfeld Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt und setzten diese Aktion am Wochenende fort - die rund 5000 Unterschriften sollen im Herbstübergeben werden.
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