Landkreis (rd).
Die Jugendwerkstatt Hülshagen hat am Sonnabend ihren 15. Geburtstag mit einem "Tag der offenen Tür" gefeiert. Auf dem 10
000 Quadratmeter großen Gelände der Werkstatt, Hülshagen 75, erwartete die interessierten Besucher ein buntes Programm.
Frisch gebackenes Brot und Zuckerkuchen aus dem eigenen Backhaus boten die Jugendlichen und ihre Betreuer den zahlreichen Geburtstagsgästen ebenso an wie einen Blick hinter die Kulissen. In der neu errichteten Schmiede wurde vor den Augen der Besucher dekorative Gartenkunst gefertigt, und auch selbsthergestellte Produkte im Holz- und Gartenbau, wie Holzpilze und andere Dekorationen konnten erworben werden.
Während eines offiziellen Empfangs blickten unter anderem Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier und Michael Stemme vom Job-Center Schaumburg auf die vergangenen 15 Jahre der Jugendhilfeeinrichtung zurück.
Gegründet am 1. August 1992 ist die Jugendwerkstatt Hülshagen unter der Trägerschaft des Landkreises Schaumburg weitaus mehr als nur eine Einrichtung für arbeitslose Jugendliche. Sie bildet laut Schöttelndreier ein Gesamtkonzept zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Mit 16 Teilnehmern beganndie Jugendwerkstatt damals, heute werden hier 34 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 25 Jahren betreut.
Insgesamt 567 junge Menschen haben seit 1992 in den Arbeitsfeldern Holz-, Garten- und Innenausbau die gemeinnützige Einrichtung durchlaufen und dabei praktische und soziale Fähigkeiten erworben. "Nach der Ausbildung vermitteln wir gemeinsam mit dem Job-Center einen Ausbildungsplatz auf dem Arbeitsmarkt oder Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen", erklärt Evelyn Zumbrägel, Diplom-Sozialpädagogin und Leiterin der Jugendwerkstatt. Sie freut sich darüber, dass die Zusammenarbeit mit dem Job-Center so gut funktioniert. "Das ist eine gute Zusammenarbeit auf kurzem Wege. Das Netzwerk hier im Landkreis funktioniert super."
Die Integrationsquote der Jugendwerkstatt liegt derzeit bei 36 Prozent. "Diese Quote kann man zwar als Zahl festmachen, aber nicht an der Entwicklung der einzelnen Menschen hier", erklärte Zumbrägel.
Viele junge Leute halten den Kontakt zur Werkstattüber die Ausbildung hinaus, statten den Betreuern immer mal wieder einen Besuch ab und bedanken sich. "Es ist schön, die jungen Leute auf den Weg bringen zu können", erläuterte Zumbrägel das primäre Ziel ihrer Arbeit. "Wichtig ist jedoch, dass die Mehrfachdefizite, die immer mehr Jugendliche aufweisen, aufgegriffen werden."
Den Tag der offenen Tür verstand die Leiterin auch als Gelegenheit, um allen Begleitern der Jugendwerkstatt Danke zu sagen bei.
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