Gut gefüllt war der Rathausplatz, auf dem der Organisator des Sportfestes, Sönke Koß, mit seinen Helfern mehrere erstaunlich anmutende Wettbewerbe aufgebaut hatte. So gab es einen Laufparcours, bei dessen Durchquerung die 7- bis 11-jährigen Schüler mit Schwert und Schild in den Händen auf einem Balken balancieren, eine Wippe meistern und Hindernisse in Zickzacklauf umrunden mussten. Natürlich – so erfordert es das Wettspiel – in möglichst schneller Zeit. An einer weiteren Station war das ritterliche Ringstechen zu meistern: Das zu Ritterzeiten für dieses Geschicklichkeitsspiel vorgesehene Pferd hatte der Sportlehrer durch einen Bollerwagen ersetzt, dessen Insasse – der Reiter – von einem Mitschüler gezogen wurde und sitzend den Ring mit einer langen Lanze durchstechen musste. Weitere dem Mittelalter nachempfundene Geschicklichkeitsspiele waren das Stelzenlaufen – seinerzeit von Gauklern vorgeführte Volksbelustigung – und das Dosenwerfen. Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert: „So etwas könnte ich jeden Tag machen!“, begeistert sich Erik aus der Klasse 5a. Auch Teamgeist und Verlässlichkeit, so der 11-jährige Vincent, seien bei einem Mannschaftsspiel gefordert gewesen: Die ganze Klasse musste einen Schatz bewachen und gegen angreifende Gegner verteidigen, die ins „Gefängnis“ wanderten, wenn man ihrer habhaft wurde.
Auch die jüngeren Gäste aus der Nils-Stensen-Schule, der Papenschule, der Klütschule und der Schule am Mainbach (Haverbeck) amüsierten sich großartig: Nicht nur, dass sie eigens für die Gäste eingerichtete Aktivitäten wahrnehmen konnten, sondern sie durften bei der Ankunft auch sofort einen Wimpel gestalten, der sie z.B. als „Klüt-Ritter“ auswies. Ein Höhepunkt der Veranstaltung auf dem Rathausplatz war sicherlich eine hervorragend improvisierte mittelalterliche Zahnzieh-Show der Oberstufenschüler des Vikilu, die die Gäste zum Lachen brachte und den wenig komfortablen Zahnarztbesuch authentisch in Szene setzte. „Eine rundum gelungene Sache!“, kommentiert ein minimal erschöpfter und glücklicher Sönke Koß die Veranstaltung, als die Kinder ins Theater strömen, um sich die Choreographie zu „Iwein Löwenritter“ von Ulla Geiges vom Tanzhaus Nordrhein Westfalen anzuschauen. „Das Tanztheater rundet die ganze Veranstaltung jetzt noch ab“, meinte Pädagogin Susan Kersten.
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