Weserbergland.
Ein halbes Jahr nach der Gründung der Lebendigen Weser durch die Deutsche Umwelthilfe und der Fachhochschule Lippe und Höxter zieht das "Büro am Fluss" eine positive Bilanz.
Mehrere Projekte sind bereits viel versprechend gestartet, um bei dem einzigen deutschen Strom, der vollständig auf dem Gebiet der Bundesrepublik verläuft, eine länderübergreifende Verbesserung zu erzielen. "Für die Erreichung der Ziele werden wir Ausdauer brauchen", bestätigt Christian Schneider aus langjähriger Erfahrung an der Fachhochschule Lippe und Höxter und als Marathonläufer. Dazu seies erforderlich, den Menschen ihren Fluss wieder näher zu bringen und diese zu motivieren, an einer Verbesserung der Weser und ihrer Nebenflüsse mitzuwirken. Unterstützt wird die Initiative vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der Flussgebietsgemeinschaft Weser, dem Projekt Weser-Werre-Else und dem Umwelt Institut Höxter.
Ein erster Erfolg konnte schon erzielt werden: In Zusammenarbeit mit dem Hutewaldprojekt wurden Landwirte gefunden, die ihre Flächen für eine Wasserbüffelbeweidung zur Verfügung stellen werden. Auf extensiven Feuchtgrünlandflächen soll der Europäische Wasserbüffel die Beweidung und damit die Pflege der Weseraue übernehmen. Die erste Herde soll im Frühjahr in den Weserauen grasen.
Anfang September 2006 soll der Aktionstag für die Weser stattfinden. Im Rahmen des Naturathlon vom Bundesamtes für Naturschutz sollen die Ideen der Menschen, die den Fluss nutzen, unter dem Motto "Lebendige Weser" gemeinsam umgesetzt werden. "150
000 Radfahrer nutzen jedes Jahr den Weserradweg, viele Kanuten haben die Weser für sich entdeckt. Da wird es langsam Zeit, das Potenzial des verbauten Flusses wieder zu aktivieren", beschreibt Schneider den Ansatz. Einen Badetag am neuen Weserstrand, ein Weseraquarium mit den Tieren und Pflanzen des Flusses und der Aue oder ein Wettfahren mit dem selbstgebauten Floß sind einige der vielen Möglichkeiten.
Eine umfangreiche Datenbank konnte mit Unterstützung der Flussgebietsgemeinschaft Weser als Grundlage für ein großräumiges Netzwerk aufgebaut werden. Fast 3000 Behörden, Unternehmen, Vereine und Einzelpersonen liegen für das Einzugsgebiet der Weser, für die Themen Gewässer- und Naturschutz, Landwirtschaft- und Wasserwirtschaft, Tourismus und Regionalentwicklung vor.
Seit Dezember kann die Broschüre "Lebendige Weser" bestellt werden.
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