Wohl aber dafür, wie es im Ruhwald nach neun Monaten immer noch aussieht. Unser Familienbaum wurde durch den Orkan entwurzelt. Der zerstörte Baum sollte auf zirka zwei Meter gekürzt und wieder aufgerichtet werden. Im Herbst würde direkt neben dem alten Standort ein neuer Baum gesetzt werden. Unser Familienbaum wurde nun bis auf den Stumpf abgesägt und die Wurzel notdürftig in das Bett zurückgesetzt. Notdürftig deshalb, weil ringsum tiefe offene Rillen bestehen, die nicht verfüllt wurden. Auf unser Schreiben an den Ruhwald-Betreiber vom 5. Oktober 2020, in dem wir auf viele Unzulänglichkeiten und ein hohes Unfallrisiko hingewiesen hatten, wurde bis heute nicht reagiert.
Die in diesem Artikel benannten Unzulänglichkeiten, die das Erreichen der Bestattungsbereiche schwierig bis fast unmöglich machen, wird dadurch verstärkt, dass auf dem gesamten Gelände abgebrochene oder abgesägte Äste und jede Menge Totholz größeren Ausmaßes und nicht beseitigte Reisighaufen oder Wurzelballen bis heute einen gefahrlosen Zugang zu den Ruhestätten fast unmöglich machen. „Wald bleibt Wald“, sagt Herr Schmidt, aber die Bewirtschaftung eines Ruhwaldes beinhaltet auch eine Bruchholzbergung nach Sturmereignissen wie auch eine Unterholzentfernung. Der Wegezustand soll zwar waldtypisch sein, aber dennoch ist eine Pflege unabdingbar. Diese Pflege vermissen wir in extremster Weise. Das kann nicht im Sinne der Angehörigen der Ruhestätten sein. Bei der erkennbaren Untätigkeit des Betreibers wage ich zu bezweifeln, ob sich bis zum Frühling etwas verändert. Wobei ja nicht angegeben wurde, welchen Frühling Herr Schmidt meint.
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