Handball (hga).
Die Geschichte der HS Bückeburg 04 im Frauenhandball hat eine weitere Tiefe erfahren. Am vergangenen Freitag sperrte die spielleitende Stelle des Norddeutschen Handballverbandes (NHV) die HSB wegen Nichtzahlung ausstehender Schiedsrichtergelder in Höhe von 78 Euro.
Somit wurde die für den gestrigen Sonntag angesetzte Partie MTV Großenheidorn gegen HSB Bückeburg mit 2:0 Punkten für den MTV gewertet. Es ist das zweite Mal, dass die HSB nicht zu einem Spiel antrat.
Mittlerweile ist der Betrag beim NHV eingegangen, entscheidend ist laut Rechtsordnung des NHV die Vorlage des Beleges. Trifft dieser erst heute ein, würde die Sperre automatisch am kommenden Sonntag beendet. Da die HSB aber am kommenden Sonnabend gegen die HSG Isenhagen spielen soll, würde die Mannschaft zum dritten Mal nicht antreten und somit aus der Regionalliga scheiden, alle bis dahin absolvierten Spiele aus der Tabelle gestrichen.
"Das ist Kaputtmacherei", schimpfte HSB-Manager Bernd Schramme, "ich lege auf jeden Fall Einspruch ein."
Auslöser für den Vorfall war, dass die HSB nach dem Spiel vom 29. Januar diesen Jahres gegen den SV Werder Bremen die Schiedsrichtergelder nicht in voller Höhe zahlte. Schramme versprach, die ausstehenden 78 Euro sofort zu überweisen. Er räumte ein: "Es ist über das Wochenende in Vergessenheit geraten."
NHV-Staffelleiterin Monika Wöhler als spielleitende Stelle erklärte den weiteren Ablauf folgendermaßen: "Schramme hat eine Mitteilung bekommen, bis zum 9. Februar eingehend auf das Konto/NHV zu zahlen. Die Mitteilung ist datiert vom 3. Februar." Da dies nicht geschehen wäre, hätte sie die Sperre verhängt, so Wöhler.
An dieser Stelle scheiden sich die Geister. Schramme hat laut eigener Aussage die Zahlungsaufforderung erst am 9. Februar erhalten und im Anschluss den Betrag sofortüberwiesen. Den Beleg habe er dann an den Vizepräsident/Spieltechnik Helmut Wöbke beim Handballverband Niedersachsen per Fax gesandt, "so sind wir schon einmal verfahren", meinte Schramme. Wöhler selbst habe kein Faxgerät zu Hause, führte Schramme aus. Wöbke selbst erklärte, keine Nachrichterhalten zu haben, und verwies im Übrigen auf die Zuständigkeit der spielleitenden Stelle, welche die Sperre ausgesprochen habe. Der Eingang der Zahlung ist zwar bestätigt, entscheidend ist die Vorlage des Beleges.
Schramme sieht sich im Visier des NHV. "Selbst wenn der Brief unter optimalen Umständen angekommen wäre, hätte ich kaum eine Chance gehabt. Ich setze doch meine Mannschaft nicht wegen 78 Euro aufs Spiel."
Schramme teilte imÜbrigen mit, dass ab sofort nicht mehr er, sondern Melanie Konsog Ansprechpartnerin für den NHV sei.
Die Fortsetzung der Geschichte wird in den kommenden Tagen geschrieben, wenn der NHVüber das Ende der Sperre und damit über die Zukunft der HSB entscheidet.
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