Vor allem den Sponsoren, einem großen deutschen Reiseveranstalter sowie einer Sonntagszeitung, war es zu verdanken, dass die EM nicht in Europa selbst, sondern in Florida ausgetragen wurde. Für den Rutschmeister und seine Frau Marina hatte der Veranstalter sämtliche Kosten für Flug und Übernachtung in Florida übernommen. Holger Wienzek wertete bereits die Teilnahme als Riesenerfolg: "Bei der Qualifikation vergangenes Jahr in Rheinbach war die Konkurrenz enorm stark."
In Orlando jedoch wurden die Karten neu gemischt. Dieüber 100 Finalisten hatten sich mit der für sie vielfach ungewohnten Skeleton-Rutschweise zu akklimatisieren, also auf einer Matte liegend und mit dem Kopf nach vorne. Eine Herausforderung auch für Wienzek, der sich ohne die Möglichkeit eines ausgiebigen Trainings für eine Technik entscheiden musste. Holger Wienzek: "Man kann es vergleichen mit einem Torwart beim Elfmeter. Er muss sich vorher auch für eine Ecke entscheiden. Wenn er sich für die richtige Ecke entschieden hat, dann hat er große Chancen den Ball zu halten."
Offensichtlich die richtige Technik, denn er schaffte es damit nicht nur mit Rang sieben auf einen Platz unter den begehrten Top Ten, er ließ auch den sechsfachen deutschen Meister Jens Scherer auf Platz 13 weit hinter sich. Spaß gemacht hat Holger Wienzek aber nicht nur das Ergebnis, sondern vor allem auch das Rutschen selbst: "Es ist ein unglaubliches Gefühl, mit der richtigen Technik auf einer Matte auf dem Wasser durch eine Rutsche zu sausen. Das macht mir persönlich wesentlich mehr Spaß als das herkömmliche Rutschen auf Schultern und Hacke. Allein dafür hat es sich schon gelohnt, dabei zu sein."
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