Der Musikzug Halvestorf unter der musikalischen Leitung von Dirigent Stephan Oefler stellt immer wieder unter Beweis, dass Blasmusik für jeden musikbegeisterten Zuhörer eine Stilrichtung bereithält, bei der mitgeklatscht, mitgesungen oder sogar mitgetanzt werden kann. In den Moderationen zwischen den Stücken gingen neben Dirigent Oefler auch Julian Heuer auf die Besonderheiten wie Herkunft, Zeit oder Ort des jeweiligen Titels ein und nahm die rund 300 Zuhörer mit auf die Reise durch das musikalische Universum.
Weil die Komponisten und Interpreten der ursprünglichen Musiktitel allesamt Männer waren, stand das Konzert auch unter dem gleichnamigen Motto. So begann das Konzert mit den „Tollkühnen Männer in den fliegenden Kisten“ von Ron Goodwin. Eine Reise mit der Eisenbahn im Wilden Westen ist das Thema des Stückes „Oregon“ von Jacob de Haan, das die Zuhörer in die Prärie des 19. Jahrhunderts entführte, bevor die Musiker mit einem Medley bekannter Schlager von Udo Jürgens wieder im 20. Jahrhundert landeten. Es folgte ein Ausflug in die jiddische Musikkultur, die mit „Shalom Alechem“, arrangiert von Johan Nijs, ein sehr tanzbares Lied hervorgebracht hat. Der erste Teil des Konzerts endete mit einer Zusammenstellung bekannter Melodien aus verschiedenen „James Bond“-Filmen, deren Schwierigkeitsgrad eine Herausforderung für den Musikzug bedeutete.
Der zweite Teil des Konzertes wurde mit dem Marsch „Freude zur Musik“ eingeleitet, bevor die Polka „Ein halbes Jahrhundert“ von Very Rickenbacher jeden Zuhörer zum Mitsummen ermunterte. Es folgte mit „Patricia“ von Perez Prado eine Polka, die den spritzigen Start in die zweite Konzerthälfte abrundete. Danach brachte eines der bekannten Stücke von Louis Armstrong „What a wonderful world“ den Saal zum Träumen. Mit einem Medley der bekanntesten Stücke von Robbie Williams landete der Musikzug wieder in der Gegenwart. Unter dem Titel „Let me entertain you“ konnte kräftig gerockt werden. Den Höhepunkt des Abends bildete das meistverkaufte weibliche Duett „I know him so well“ aus dem Musical Chess, geschrieben von Benny Andersson und Björn Ulvaeus, den beiden „B’s“ von ABBA. Im Original von Elaine Paige und Barbara Dickson gesungen, brillierten in der Sporthalle Halvestorf Katharina Pooch und Ragna Seinecke im Duett um die Liebe zum selben Mann.
Das begeisterte Publikum forderte Zugaben, die gern erfüllt wurden: Mit „Amazing Grace“ und einem Trompetensolo von Maximilian Dohme endete das Konzert unter tosendem Applaus.
Die Mitglieder des Musikzuges hatten nach dem Konzert zur After-Show-Party eingeladen, und so konnten die Musiker und ihre Gäste die milden Temperaturen nutzen, um vor der Sporthalle und im vorbereiteten „Spiegelsaal“ das Konzert noch einmal Revue passieren zu lassen und Freundschaften zu pflegen sowie neue zu knüpfen. Die Blasmusik hat auf jeden Fall bei den Zuhörern des Musikzuges Halvestorf neue Freunde gefunden.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Kinder und Jugendlichen. Unter der Leitung von Dirigent Achim Rochau hatten die Kinder der musikalischen Früherziehung (4 bis 6 Jahre) und die Jugendlichen des Vororchesters ein gemeinsames Programm unter dem Motto „Piraten“ vorbereitet, dass den Zuhörern auf der gleichen Bühne des großen Orchesters vorgetragen wurde. Zu Beginn enterten die Kinder der musikalische Früherziehung die Bühne. In fröhlichen Piratenoutfits sangen sie das Lied vom Piraten, der seine Zeit mit Rudern, Segeln und Fische- fangen verbringt. Dann folgte die deutsche Version des Shanties „What shall we do with the drunken sailor?“, bevor der Auftritt mit dem „Schlusslied“ endete.
Passend zum Motto trug das Vororchester die Filmmusik von „Pirates of the carribean“ vor. Es folgten zeitgenössische Stücke aus Musicals mit „Thank you for the music“ und „You‘ll be in my heart“ aus Tarzan. Mit der Zugabe von „Amazing Grace“ endete das Konzert des Vororchesters unter großem Beifall.
Vorsitzender Achim Hothan fasste zusammen: „Es hat allen Beteiligten natürlich viel Arbeit und Zeit gekostet, aber der Erfolg gibt uns recht. Wir haben ein großartiges Konzert-Wochenende veranstaltet und eine tolle Werbung für die Blasmusik auf die Beine gestellt“, berichtet Jörg Grabandt.