Karsten Becker, Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Schaumburg, reagierte auf den Rücktritt ebenfalls mit Bedauern. "Müntefering hat in den vergangenen Jahren die SPD-Politik auf Bundesebene maßgeblich geprägt und selbst in für die SPD schwierigen Zeiten die Partei hervorragend repräsentiert." Der schlechte Gesundheitszustand seiner Frau mache den Schritt Münteferings nachvollziehbar, so Becker. Die Nachfolgeregelung mit Scholz begrüßte der Schaumburger SPD-Chef, der der Bundespartei ein "sehr gutes Personaltableau" attestiert, mit dem auch solche Situationen abgedeckt seien, wie die durch den Rücktritt Münteferings entstandene.
Der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathyäußerte sich nach einer Fraktionssitzung in Berlin so: "Es ist sehr schade, dass Franz Müntefering aus dem Bundeskabinett ausscheidet. Seine Entscheidung verdient zugleich großen Respekt." In der Sitzung der SPD-Bundestagsfraktion habe Müntefering den Hintergrund seines Entschlusses eindrücklich erläutert: Er wolle seine Ehefrau pflegen, die nach einer schweren Krebsoperation, der fünften seit dem Jahr 2001, an einer längeren Rehabilitationsmaßnahme teilnimmt. "Diese Haltung spricht für das menschliche Format von Franz Müntefering, den ich als herausragende Persönlichkeit und überzeugenden Politiker ausgesprochen schätze", so Edathy.
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