"Auf die Bitte desälteren Bruders hin sind die Kinder in Absprache mit dem Jugendamt des Landkreises Tagesgäste bei uns", bestätigt der Leiter der Einrichtung. Der 18-jährige Bruder hatte sich in seiner Sorge um die jüngeren Geschwister von sich aus an die Einrichtung gewandt - bis zum vergangenen Sommer hatte er selber hier gewohnt, noch immer hält er guten Kontakt. "Er hat eine tolle Entwicklung vollzogen", sagt der Leiter über seinen früheren Schützling.
Völlig unbürokratisch hat das Team der Einrichtung die traumatisierten Kinder in ihre Tagesgruppe aufgenommen. Der Siebenjährige und die Elfjährige gehen hier vormittags zur Schule, essen gemeinsam mit anderen Kindern zu Mittag und werden nachmittags unter anderem vom Psychologen der Einrichtungbetreut. Nur zum Schlafen sind sie bei ihren Verwandten.
Langfristig können die Kinder aber nicht bei ihren Verwandten leben. Nach Einschätzung der drei volljährigen Brüder wären diese schon aus gesundheitlichen Gründen mit der Betreuung überfordert. Aus diesem Grund will das Jugendamt eine so genannte "längerfristige Jugendhilfemaßnahme" in die Wege leiten - was bedeuten würde, dass die Kinder dann auch im Heim leben würden.
Wie lange dieser Prozess auch dauern mag, für die Kinder sei gut gesorgt, verspricht der Heimleiter: "Sie können bei uns so lange bleiben, wie es nötig ist."
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