Wie berichtet, hatte Brandes als CDU-Ratsherr in einer internen Sitzung das Publikum in dem Geschäft als "Lumpenproletariat" bezeichnet. "Wir haben das Geld angenommen", sagt Rosemarie Börner dazu. "Das haben wir für unsere Leute gemacht." Mit dem Betrag wolle sie den besonders bedürftigen Familien zum Weihnachtsfest eine besondere Freude machen.
Der Begriff "Lumpenproletariat" habe sie schon gekränkt, und sie habe ihn als beleidigend empfunden. "Ich habe mich auch für das Geld nicht bedankt." Sie lädt Brandes in den Umsonstladen ein, um sich zu entschuldigen oder zu helfen. Ein Dankeschön habe er auch nicht erwartet und auch auf eine Spendenübergabe bewusst verzichtet, sagt Brandes. "Das ist keine Spende, dafür will ich auch keine Bescheinigung."
Die Zahlung solle "die Ernsthaftigkeit meines Bedauerns" unterstreichen. Auch macht sich Brandes keine Sorgen, die Auftragslage für seine Kanzlei könnte unter dem negativen Image leiden. Er habe mit dem Wort "Lumpenproletariat" niemanden persönlich treffen wollen, weder die Mitarbeiter noch die Menschen, die dort versorgt würden. Schließlich vertrete er als Rechtsanwaltauch viele Mandanten, die Prozesskostenhilfe benötigen.
Die Einladung in den Umsonstladen hält Brandes für überflüssig. "Ich habe da keine Berührungsängste", sagt er, aber er kenne den Laden, und auch einigen der Mitarbeiter begegne er öfter. Schließlich befinden sich "Ümmesüß" und seine Kanzlei im selben Haus.
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