Rinteln (crs).
DieÄußerungen von CDU-Bürgermeisterkandidat Dr. Marc Lemmermann und Ratsherr Udo Schobeß zur "Willkürlichkeit" von Hochwassergrenzen stoßen in den wesernahen Ortsteilen nicht gerade auf Gegenliebe. Als "Frechheit" bezeichnet Dieter Horn (SPD) als Ortsbürgermeister von Ahe, Engern und Kohlenstädt die von Schobeß formulierte Folgerung, bei Berücksichtigung des natürlichen Hochwassers dürfte in den drei Ortsteilen "kein Cent mehr investiert werden".
"Wir achten peinlichst genau darauf, dass wir nicht in denÜberschwemmungsgebieten bauen", stellt Horn klar. Die in den Weser-Dörfern in der Vergangenheit getätigten Investitionen seien immer über Parteigrenzen hinweg abgesegnet worden, "eine Gefährdung der Bürger ist dabei stets ausgeschlossen worden". Und selbstverständlich werde auch in Zukunft in Ahe, Engern und Kohlenstädt investiert, trotz unveränderter Hochwassergrenzen und vor allem unter Berücksichtigung dieser Grenzen: "Bei uns würde niemand auf die Idee kommen, im Hochwasser-Gebiet zu investieren." Für "zumindest verwunderlich" hält Horn in diesem Zusammenhang, dass die Äußerungen von jemandem stammen, der "aus einem Ortsteil kommt, der vom Hochwasser absolut nicht gefährdet ist". Schobeß ist in Steinbergen zu Hause.
Gegen die von Lemmermann und Schobeß im Zukunftskonzept "Rinteln Anno 2030" vorgeschlagenen Bauten in Flutgebieten werde sich der Ortsrat Ahe-Engern-Kohlenstädt "mit allen Mitteln wehren", kündigt Horn an. Unter anderem werde er selber dieses Thema noch ausführlich im Bauausschuss zur Sprache bringen. Und gerade zum Höhepunkt des Elbe-Hochwassers hält Horn die von Lemmermann und Schobeß angestoßene Diskussion für "äußerst gefährlich". Ausdrücklich wendet er sich gegen die "Leichtfertigkeit", mit der die Gefahren des Hochwassers missachtet würden.
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