Möllenbeck (ur).
Er malt und bildhauert seit nunmehr 36 Jahren, der in Rinteln lebende und aus dem italienischen Apulien stammende Gino Sanasi - und angesichts der Obsession, mit der er sich der Kunst widmet, kann man ihn eigentlich nur dann noch als Amateur bezeichnen, wenn man den Begriff wörtlich nimmt, als Liebhaber also, für den die Auseinandersetzung mit Farben und Formen, Licht und Schatten, Materialien und Ideen an erster Stelle steht.
"Für mich ist er ein Meister - und das bereits, seit ich zum ersten Mal auf seine Arbeiten aufmerksam wurde", urteilt mit Eg Witt ein Mann, dessen Wort im Reich der Kunst einiges an Gewicht hat. Das erste Mal, das war vor einem Vierteljahrhundert, als Witt eher durch Zufall im italienischen Restaurant von Sanasi speiste und dabei die großformatigen Arbeiten sah, die der damals als Gastronom recht erfolgreiche Italiener eher zur optischen Belebung seiner Räume ausgestellt hatte, denn mit der Absicht, sie zu verkaufen.
Unter dem Druck der beruflichen Belastung konnte Sanasi seiner künstlerischen Berufung lange Zeit nur in der begrenzten Freizeit nachkommen. Inzwischen hat er sich aus persönlichen Gründen von der Gastronomie zurückgezogen, so dass in den letzten Jahren wieder neue Werke entstanden sind - im Bereich der Malerei ebenso wie in Gestalt von Plastiken in Stein und Metall.
Hatte Sanasi in den ersten Jahren seines Schaffens vor allem Porträts und Landschaften im Visier, zum Teil in leicht surrealer Verfremdung, so hat er sich in seinen neueren Werken vor allem mit religiösen Fragen auseinander gesetzt, wobei er auch hier überwiegend auf großflächige Formate setzt. "Ich habe zunächst aus der Erinnerung an erlebte Wirklichkeitengemalt, jetzt wende ich mich eher den Fragen nach dem Sinn des Seins zu", erläutert der Künstler nachdenklich.
Ein ideales Ausstellungsdomizil für eine erste große Werkschau aus mehr als 30 Jahren fand Gino Sanasi mit Unterstützung von Pastor Roland Trompeter im Kloster Möllenbeck: Schließlich sind die Exponate teilweise in Groß-Formaten gehalten. Eröffnet wird die Ausstellung am Himmelfahrt-Donnerstag, 25. Mai, um 15 Uhr.
Die Rede zur Vernissage hält Eg Witt, geöffnet ist dann bis zum 25. Juni jeweils von Freitag bis Sonntag zwischen 18 und 20 Uhr.
Copyright © Deister- und Weserzeitung 2023
Texte und Fotos von dewezet.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.