Rinteln (ur).
Großer Auflauf bei der gestrigen Eröffnung der Stelen-Installation "Südliches Stadttor" im Kreuzungsbereich Klosterstraße/Krankenhäger Straße: Als Pendant zum "Wesertor" am nördlichen Eingang der Fußgängerzone: Neben Mitgliedern von Rat und Verwaltung, Kulturschaffenden und anderen geladenen Gästen waren auch zahlreiche "Normalbürger" erschienen, um die Skulptur "in öffentlichen Besitz zu nehmen."
Dr. Hubert Schmidt von der Firma Stüken betonte, dass sich das Unternehmen zu seinem 75-jährigen Geburtstag in der Pflicht gesehen habe, diese neue Eingangssituation in die Stadt den Bürgern Rintelns zum Geschenk zu machen - "ein Ausdruck der Verbundenheit mit dem Standort."
Diese Verbundenheit komme auch bei den gewählten Materialien zum Ausdruck: "Der Sandstein ist nun einmal prägend für unsere Region und der Edelstahl passt zu unserer Produktion, die ja für rund zwanzig Jahre auch ganz in der Nähe an der Krankenhäger Straße angesiedelt war."
Bürgermeister Karl Heinz Buchholz erinnerte an die leidenschaftlichen Diskussionen, die es zwei Jahrzehnte lang um die Fußgängerzone gegeben hatte: "Seit dem ersten Entwurf im Jahre 2003 ging es dafür mit diesem Kunstwerk vergleichsweise zügig, "auch wenn einige im Verwaltungsausschuss bei der Vorstellung des Modells erst mal sehr skeptisch waren."
Man solle aber das Beharrungsvermögen einer Verwaltung nicht unterschätzen: "Für unseren Baudezernenten war immer klar, dass die symbolische Darstellung des Wesertors am nördlichen Ende der Fußgängerzone ihr Pendant im Bereich des Seetores haben musste. Halbe Sachen werden bei uns im Rathaus nicht gemacht."
Er freue sich, dass man in der Firma Stüken einen großzügigen Förderer für das Projekt gefunden habe: "Und ich wünsche mir für die Stadt, dass diese Stelen die Verbundenheit zwischen Stadt und Unternehmen auch noch zum 100-jährigen Jubiläum von Stüken symbolisieren werden." Abschließend ließen es sich die verantwortlichen Künstler Diether Heisig und Eggert Sass aus Hannover nicht nehmen, ihre Konzeption zu erläutern: "Ein Tor ist Einlass und Zugang zur Stadt und damit zu den dort lebenden Menschen - auf diesen Zusammenhang weisen die eingelassenen guten Wünsche hin."
Wünsche übrigens, die da lauten "Freude den Kommenden, Friede den Bleibenden, Segen den Reisenden" und nachts in gedämpftem Blau leuchten werden.
Künstler seien zwar eingefleischte Individualisten - wo sie sich aber mit ihrer Arbeit im öffentlichen Raum bewegen, müssten sie auch kommunikationsfähig sein: In der Kooperation nähme man sozusagen die öffentliche Diskussion voraus. Wer über die Begrüßungssprüche auf Edelstahl nachdenken möchte: An beiden Stelen befindet sich je eine steinerne Bank, die zum Niedersetzen einlädt.
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