"Dies ist ein denkwürdiger Moment" begrüßte Ruhe-Chef Johannes Wilkening die Taufgäste. Denkwürdig wegen des neuen Flagschiffs der hauseigenen Reisebusflotte, weil die Firma in diesem Jahr 120 Jahre bestehe und weil der Namensgeber des güldenen Täuflings vor 175 Jahren geboren worden sei.
Mit dem Neuling schickt das Stadthäger Traditionsunternehmen den nunmehr zweiten Busch-Bus auf Reisen zwischen Nordcap und Sizilien. Der grüne Vorgänger war acht Jahre lang unterwegs. Wilkening geht davon aus, dass auch der neue Dreiachser wegen seines Karosserie-Designs "ein Botschafter Schaumburgs" werden wird. Dafür sorgen auf der Beifahrerseite Szenen aus Max und Moritz sowie auf der Fahrerseite Motive von Hans Huckebein, der Frommen Helene und anderen Busch-Klassikern.
Gekostet hat das Riesengefährt vom Bus-Spezialisten Setra aus Ulm "so viel wie ein gutes, neues Einfamilienhaus". Näher wollte sich Wilkening auf Anrage nicht festlegen. Der elegante Straßengigant, den seine Ehefrau Qun Zhang mit Sekt getauft hat, hat nicht nur jede Menge Komfort wie Panoramaglasdach, Flachbildschirme, Küche, Kühlbar und Waschraum. Sicherheit wird beim neuen Busch-Bus noch größer geschrieben als beim Vorgänger: Da gibt es zum Beispiel "ART", einen Abstandregeltempomat. Wenn dessen Sensoren ein langsamer vorausfahrendes Fahrzeug erkennen, drückt er auf die Bremse. An Bord ist auch ein so genannter Spurassistent. Dieser erkennt per Videokamera, wenn der Güldene droht, aus der Spur zu geraten. Dann wird der Fahrer elektronisch an den Waden gezwickt und so zur Kurstreue ermahnt. Für die vollständige Sicherheitsliste reicht der Platz an dieser Stelle nicht aus.
Die Jungfernfahrt führte nach Wiedensahl zum Wilhelm-Busch-Geburtshaus. Da hatte das "Geburtstagskind" Ruhe Reisen etwas vorbereiten lassen.
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