Bückeburg (bus).
Bis zu sieben Millionen Deutsche leiden Schätzungen zufolge an Osteoporose. Die auch als Knochenschwund bezeichnete Krankheit betrifft überproportional ältere Frauen, kann aber, hervorgerufen durch Kalziummangel, auch schon in früheren Jahren auftreten. In Bückeburg kümmert sich seit August 1997 eine von Margret Hahne-Schuschies gegründete Selbsthilfegruppe um die Milderung der Beschwerden.
Die ursprünglich aus zwei und heute aus 25 Mitgliedern bestehende Gruppe hat am Mittwoch in der Begegnungsstätte ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert.
"Es sind nicht nur Medikamente, die uns helfen", hob Hahne-Schuschies zu Beginn der sehr gut besuchten Veranstaltung hervor. Es existierten vielerlei Möglichkeiten, den Verlauf der Krankheit zu beeinflussen. Die Gründerin nannte als vordingliche Ziele der Gemeinschaft: Mit gezielter, der Krankheit angepasster Gymnastik, mit Hinweisen zum rückenfreundlichen Arbeiten, zur Ernährung und durch Aufklärung über neue Behandlungsmethoden und Medikamente den Allgemeinzustand zu verbessern. "Gemeinsam können wir vieles für uns tun."
Dr. Helmut Warnecke unterstrich die Wichtigkeit der Patientenmitarbeit. "Fast wichtiger als die medikamentöse Therapie", betonte der Mediziner, der in einem Fachvortrag Ursachen, Risikofaktoren, Diagnosestellung und Therapieansätze beleuchtete. Die Krankheit ist gekennzeichnet durch eine geringe Knochenmasse und den übermäßig raschen Abbau von Knochensubstanz und -struktur. Die erhöhte Frakturanfälligkeit kann das ganze Skelett betreffen. Als häufigste Ursachen gelten genetische Vorgaben und hormonelle Unstimmigkeiten. Ernährungsfehler (Unterversorgung mit Kalzium und Vitamin D - Kalzium gibt dem Knochen Festigkeit, Vitamin D regelt die Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung) und Bewegungsmangel sind ebenso von Nachteil wie übermäßiger Alkoholkonsum und Tabakabusus.
Warneckes frohe Botschaft: "Die auf Medikamenten basierenden Therapiemöglichkeiten haben sich in den zurückliegenden zehn Jahren grundlegend geändert." Noch vor zwei Jahrzehnten sei ein derartiger Fortschritt nicht denkbar gewesen.
Dieser Umstand mag Bürgermeister Reiner Brombach beruhigt haben, der es sich nicht hatte nehmen lassen, der Jubiläumsfeier seine Aufwartung zu machen. Er werde, trotz der schädlichen Wirkung, im Rahmen des anstehenden Bürgerschießens voraussichtlich nicht umhinkommen, "wohl ein oder anderthalb Gläschen Bier" zu sich nehmen. "Gerstensaft als solcher und in Maßen genossen", klärte Warnecke auf, sei der Gesundheit nicht überaus abträglich.
Die Osteoporose-Selbsthilfegruppe trifft sich mittwochs (15.15 bis 16.15 Uhr) und freitags (10 bis 11 Uhr) in der Begegnungsstätte.
AlsÜbungsleiterin zeichnet seit Mai 1998 Gertraud Rammelsberg verantwortlich. Die Gemeinschaft wird seit 1999 von den Krankenkassen anerkannt; 2004 erfolgte die Umwandlung in einen eingetragenen Verein. Hahne-Schuschies ist zweite Vorsitzende des Landesverbandes. "Dadurch bekommen wir alle Informationen aus erster Hand", erläuterte die Gründerin.
Copyright © Deister- und Weserzeitung 2023
Texte und Fotos von dewezet.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.