Bezirksliga (jö).
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Spielplangestalter hatten es gut gemeint. Zum Auftakt der Rückserie stand das Schaumburger Bezirksligaderby zwischen dem SV 09 Nienstädt und dem FC Stadthagen auf dem Programm. Wie viele andere Spiele fiel aber auch das Duell der Rivalen ins Wasser. Am Ostersamstag wird es nachgeholt. Um 16 Uhr geht im Schierbachstadion der ewige Nachbarschaftsstreit zwischen Nienstädt gegen Stadthagen weiter.
Die Ausgangslage hat sich gegenüber dem ursprünglichen Termin im Februar verändert. Der SV Nienstädt hatte zwischenzeitlich gute Ergebnisse, schien nach dem Winter tatsächlich in meisterschaftstauglicher Verfassung zu sein. Doch zuletzt erkrankte die Mannschaft von Torben Brandt an einem alten Leiden: Immer wenn der Griff zur Spitze wirklich möglich ist, immer wenn es ernst wird mit dem Landesligaaufstieg, dann scheitert Nienstädt bei einer alltäglichen Aufgabe, die so auf das Gemüt schlägt, dass es wieder abwärts geht ins Mittelmaß.
So auch zuletzt: Knackpunkt war die Heimniederlage gegen Eimbeckhausen, danach das unzureichende Unentschieden gegen Tündern und in der Woche auch noch die Pleite in Deinsen - Nienstädt ist wieder in die unverbindliche Rolle des chancenlosen Verfolgers geschlüpft. Die Karawane an der Spitze zieht weiter, nur Nienstädt bleibt mal wieder zurück. "Wir haben aber noch den zweiten Platz im Auge, der ins Relegationsspiel führt", berichtet Toben Brandt, den mit der sportlichen Entwicklung trotzdem äußerst unzufrieden ist.
Für den FC Stadthagen ist die Lage günstiger als jemals zuvor. Die Mannschaft von Ralf Fehrmann ist ohne Zweifel schwächer besetzt, berappelte sich nach dem Winter aber und hat in der zuletzt gezeigten Verfassung im Derby durchaus ihre Chance. Ralf Fehrmann pocht aber auf seine Außenseiterposition: "Der SV Nienstädt ist eindeutig der Favorit."
Doch wie sind die aktuellen fußballerischen Kräfteverhältnisse tatsächlich einzuschätzen? Nienstädt war zuletzt spielerisch gar nicht schlecht, hatte aber Probleme im Abschluss. Die Torquote entspricht nicht dem Aufwand. Am Dienstag wurde selbst aus dem Deinsener Lager anerkannt, dass Nienstädt das Spiel eigentlich hätte gewinnen müssen. Doch Pedro Diaz-Garcias, Christos Christou und andere Offensivkräfte scheinen durch die schlechten Ergebnisse verunsichert zu sein. Das Spiel des FC Stadthagen lebte zuletzt von zwei Faktoren: Der guten Abwehr um Sören Peters und den beiden Offensivkräfte Heiko Schade und Dusko Rogovic. Ralf Fehrmann setzt allerdings eher auf die Leistung des Kollektivs. "Wenn wir eine Bereitschaft wie in den letzten Spielen zeigen, dann ist auch in Nienstädt etwas möglich."
Ein Stadthäger Erfolg wäre trotzdem eine faustdicke Überraschung. Denn egal, wie die aktuelle Konstellation auch aussah: In den letzten Nachbarschaftsderbys war Nienstädt immer wieder auf den Punkt topfit, steigerte sich sogar. Die Mannschaft um Torben Brandt setzte sich mit klaren Siegen souverän durchund versprühte dabei häufig sogar einen Hauch von Genialität. "Bei Stadthagen muss ich nicht viel sagen, da ist Eigenmotivation gefragt und auch gegeben", sagt Torben Brandt.
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