Steinbergen (ur). Äußerst brachial und zugleich professionell sind die bislang unbekannten Täter vorgegangen, die in der Nacht zum gestrigen Dienstag bei einem Einbruch in die Volksbank-Filiale Steinbergen an der Bückeburger Straße einen Betrag im unteren fünfstelligen Bereich aus dem Tresor des Geldautomaten erbeutet haben.
Gegen 2.30 Uhr drangen die Gangster zunächst über den vorgelagerten Windfang in das Foyer der Zweigstelle ein, umwickelten den Automaten mit einem Drahtseil und rissen ihn dann mit einem gestohlenen MAN-Kleinlaster mit Hamburger Kennzeichen aus der Verankerung.
Dass die Täter dabei trotz der rabiaten Vorgehensweise recht umsichtig vorgingen, wird durch die Tatsache belegt, dass sie zuvor die Überwachungskamera nach oben verstellt hatten - offenbar, um eine optische Erfassung des Tatorts zu verhindern. Hinweise an die Polizei erfolgten über automatische Alarmierung und durch Hinweise von Zeugen aus der Nachbarschaft.
Der weiße Kleinlaster und auch das Drahtseil wurden vor dem Volksbank-Gebäude zurückgelassen - für die Polizei immerhin eine Chance, womöglich Fingerabdrücke und Material für eine DNA-Analyse zu sichern und die Ergebnisse mit den vorhandenen Dateien abzugleichen. Metallrahmen und massives Sicherheitsglas wurden bei dieser Aktion weit verstreut, bis in den Vorplatz hinein.
Auch der Monitor des Geldautomaten blieb am Tatort zurück, während der über 700 Kilogramm schwere Tresor offenbar mit einem anderen Transportfahrzeug fortgeschafft wurde - die Autobahnauffahrt zur A 2 ist nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt.
"Es könnte natürlich auch sein, dass die Täter eine andere Strategie gewählt haben und über Bundesstraße oder Landstraße irgendwo ins Niemandsland fuhren, um dort in einem sicheren Versteck den Tresor aufzuflexen oder aufzubrennen", meint dazu Polizeihauptkommissar Harald Groß als Einsatzleiter des Rintelner Streifendienstes. Er fordert deshalb dazu auf, Beobachtungen vom Tatort, aber auch aus der näheren und weiteren Umgebung umgehend an die Polizei in Rinteln unter (05751) 9545-0 weiterzugeben - wobei es möglich ist, dass im Verlauf der Ermittlungen auch die Fachkommission der Kripo inNienburg aktiv wird, speziell dann, wenn sich Hinweise auf organisierte Bandentätigkeit mit osteuropäischem Ausgangspunkt verdichten sollten. Erst vor knapp drei Wochen geschah eine solche Tat nach sehr ähnlichem Vorgehensmuster im Bereich Barsinghausen.
Zur Höhe der erbeuteten Summe mochte Ansgar Haverkamp von der Hauptstelle Rinteln der Volksbank in Schaumburg derzeit keine genaueren Angaben machen - im Tresor befand sich offenbar ein Betrag im unteren fünfstelligen Bereich. Entschieden höher als die geraubte Summe dürfte jedoch der Schaden an Technik und Gebäude ausfallen:
"Wir hatten deswegen vorerst geschlossen, hoffen aber, unseren Kunden rasch wieder im Service und im Selbstbedienungsbereich zur Verfügung zu stehen."
Trotz des Versuchs, die Videoüberwachung auszuschalten, verfüge man über Bildmaterial zum Tatablauf, das derzeit von der Kripo ausgewertet werde.
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