Bad Nenndorf (rwe).
Die DLRG schlägt dem Bund vor, für Hochwasser- und Hilfseinsätze mehrere Einsatzgruppen aufzubauen. Dieses Angebot hat Klaus Wilkens, Präsident der weltgrößten Wasserrettungsorganisation, dem Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy unterbreitet, der als Vorsitzender des Innenausschusses die Bundesgeschäftsstelle in Bad Nenndorf besuchte.
Wilkens bezog sich dabei auf den jüngsten Einsatz von 915 ehrenamtlichen DLRG-Helfern an der Elbe. Bisher können die Helfer nur über die Länder oder Landkreise angefordert werden, jedoch seien dezentral stationierte Einsatzgruppen sinnvoll, in denen bis zu 30 hochspezialisierte Mitglieder bundesweit und international direkt abrufbar wären. Zu solch einer "Task Force" gehören vor allem Taucher, aber auch Wasserbau-Experten, Mediziner und Logistiker mit entsprechender Ausrüstung. Auf diese Weise wäre künftig ein kurzfristiger und zügiger Einsatz möglich. Die DLRG sei bereit, ihren Beitrag zu leisten und verfüge über die personellen Kapazitäten. Ohne eine finanzielle Hilfe des Bundes sei das aber nicht möglich.
Edathy schloss sich denÜberlegungen an und sagte zu, Innenminister Wolfgang Schäuble das Konzept der DLRG schriftlich vorzutragen. Die DLRG verfüge über "immense Kompetenzen", die der Bund nutzen müsse.
Edathy will sich dafür einsetzen, den zivilen Katastrophenschutz zu verändern: "Wir brauchen eine neue Konzeption und ein engeres Miteinander von Bund und Ländern." Das hätten die großen Schadenslagen gezeigt. Der Vorschlag spezieller Eingreiftruppen sei gut. Das könne die DLRG nicht alleine schultern. Edathy kündigte bei seinem Besuch an, auch die Bundeswehr zur Abgabe von Geräten an private Hilfsorganisationen bewegen zu wollen. Es sei nun absehbar, dass durch die veränderten Aufgaben die Bundeswehr in größerem Umfang einen Teil ihrer Ausrüstungen freistellen werde.
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